Trattenbach: Snowhill Xtreme 2022 - Matthias Loidl konnte sich in einem extrem engen Finale gegen Markus Haubenwaller und Florian Peissl durchsetzen. Es war eine knappe Entscheidung. Im Ziel angekommen konnten selbst die Fahrer nicht sagen, wer die Nase vorn hatte...

 

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Das Snowhill Xtreme in Trattenbach bildet meistens den Abschluss zahlreicher Winterevents wie Skijörings und Speedhillrennen mit oder ohne Skifahrer. Letztes Jahr musste der Bewerb wie alle anderen coronabedingt abgesagt werden und auch heuer gab es pandemiebedingt keine anderen Winterbewerbe. Die Sportunion Trattenbach ist somit der erste Veranstalter 2022, der so einen Bewerb trotz ungewisser behördlichen Bestimmungen und etlichen quarantänebedingten Ausfällen durchzieht. Eine bemerkenswerte Hartnäckigkeit, die viel Anerkennung verdient.

Dieses Speedhill Rennen ist immer etwas Besonderes, weil einerseits die Trattenbacher Piste nicht gerade als skifahrerische Autobahn bekannt ist und andererseits der Schnee am Ende der Skisaison meistens etwas eigen ist. Von komplett eisig bis extrem weich haben die Stammfahrer schon alles erlebt. Es gab sogar ein Jahr, in dem kein Finalteilnehmer die Ziellinie gesehen hat. Gewertet wurde dann, wer am weitesten kam.

 

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Wie auch immer: Heuer war die Piste schneller als je zuvor, was den Fahrern relativ viel Risiko aufzwang. Dadurch waren Enduroskills wie die gefühlvolle Suche nach Traktion mit der Gashand vernachlässigbar. Ab dem Viertelfinale war de facto nur mehr eine Gasstellung gefragt. Es ist schon irgendwie ein geiles Gefühl, wenn man volle Kanne die Piste rauffräst und bei den Sprüngen hört wie der eigene und die Motoren der Kontrahenten im Begrenzer anschlagen und keiner einen Millimeter nachgibt. Naturgemäß war das zumindest in der großen Klasse eine reine Viertaktangelegenheit. Die 300er Zweitakt haben zu wenig Schmalz.

Nirgendwo sonst sieht man derart viele frisierte 450er Motorräder. Viele der Bikes stehen das restliche Jahr über in der Garage. Leistung ist das Thema, obwohl es nicht jeder zugibt. Immer nutzte es nichts, so musste der zweitplatzierte Markus Haubenwaller mit seiner über 70PS starken 560er EXC einen Hoffnungslauf in Anspruch nehmen. Auch bei Florian Peissls Motorrad kann man keinen Kolben in Standardgröße mehr einbauen. Der Sieger Matthias Loidl bezeichnet seine 450er Yamaha als gut eingefahren. Gerüchten zur Folge war der Motor kurz einmal beim Fachmann;) Trotzdem ist das Motorrad nur die halbe Miete. Je stärker das Gerät, desto schneller, schwieriger und vor allem gefährlicher wird es, wenn man quer über die tiefen Spuren kreuzen muss.

 

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Das Rennen:
Nach einem Trainingslauf folgte die Qualifikation. Bei jedem der einzelnen Läufe waren 3 oder 4 Fahrer am Start. Über den Hoffnungslauf konnte man auch noch als Dritter im Qualifikationslauf in den Hauptbewerb weitekommen. Somit kommt jeder Teilnehmer mindesten 3-mal zum fahren. Im Hauptbewerb musste man unter die ersten zwei kommen um aufzusteigen. In das Finale kommt man dann nicht mehr mit Glück. Bis dorthin ist es ein richtig harter Weg und die Piste wird zusehends schlechter. Dort sind die Schneespezialisten dann unter sich. Da wird um jeden Millimeter gekämpft. Die Auslosung des Startplatzes hat ebenso einen gewissen Einfluss.

 

Den Finallauf der großen Klasse konnte Mathias Loidl für sich entscheiden. Es war so knapp, dass selbst die Fahrer nicht gewusst haben wer gewonnen hat. Die Entscheidung erfolgte durch den Ziellinienrichter.

 

Video: 

 

Das Ergebnis

1. Loidl Mathias
2. Haubenwaller Markus
3. Peissl Florian
4. Kandlbauer Andreas
5. Grießauer Manuel
6. Vollnhofer Manuel
7. Artwohl Stefan
8. Pucher Rene

 

Sieger Matthias Loidl im Interview: „Die Piste war dieses Jahr extrem hart und schnell. So schnell war es noch nie. Mein Weg in das Finale war trotzdem relativ souverän. Das Finale selbst war unglaublich spannend. Ich bin am Start schlecht weg, habe dadurch aber etwas mehr in die Linie investiert was mir zu einem besseren Zug über die Eisplatten verholfen hat. Wir sind Kopf an Kopf zu dritt in das Ziel gefahren. Keiner von uns hat nachgegeben obwohl wir wussten, dass wir mit dem Tempo alle 3 im Ziel Stürzen werden. So wars dann auch.“

 

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Die kleine Klasse gewann Rupert Friesenbichler vor Vorjahressieger Michael Osterbauer und Klemens Müller.

1. Friesenbichler Rupert
2. Osterbauer Michael
3. Müller Klemens
4. Zink Kevin
5. Kapfenberger Stefan
6. Schrank Dominik
7. Ostermann Günther jun
8. Gamperl Christopher

Rupert Friesenbichler zu seinem Sieg: “Der Weg in Finale war ganz gut und im Finale selbst hatte ich von Start bis ins Ziel einen perfekten Lauf. Ich war schon einige Male dabei und heute hat es erstmals für den Sieg gereicht. Ich fahre sonst keine Motocrossrennen aber vereinzelte Winterrennen und Skijörings machen mir immer noch viel Spaß. Der Sieg heute freut mich sehr.“ Mein Bike ist eine Standard Husqvarna TC250.

Link zum Veranstalter: https://www.su-trattenbach.at/

Aus Fahrersicht war das Snowhill Xtreme ein super Event. Es wurde kein Aufwand gescheut und auch die Fairness wurde großgeschrieben. Trotz der schnellen Piste gab es keine schlimmen Stürze. Leider war heuer keine Videoübertragung von der Zieleinfahrt möglich, weil der Wind für die Projetionsleinwände zu stark war. Unter den zahlreichen Zusehern herrschte dennoch beste Stimmung.

 

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Erwähnenswert ist auch noch die Abfahrt vom Ziel zum Start. Die war nämlich super-eisig. Dort gab deutlich mehr Stürze als im Rennen.

Der Termin für das nächste Jahr ist bereits reserviert. Am 11.März 23 ist es wieder so weit. Rechtzeitig anmelden, denn die 100 Startplätze sind schnell weg.

 

Bericht: Enduro-Austria

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