Torque King von X-Grip soll die ideale Schwungmasse für das Enduro-Motorrad sein. Mehr Drehmoment und ein "trialnahes" Motorverhalten sollen insbesondere im Hard-Enduro Segment weiterhelfen...

 

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X-Grip Torque King im Test: Ein E.A.R.T. Erfahrungsbericht:

Die größere Schwungmasse fährt sich überraschend gut! Mehr Schwungmasse: Mit dem Eisenring um die Zündung wird die rotierende Masse des Motors erhöht. Das soll eine Trial-ähnliche Motorcharakteristik und somit mehr Traktion bringen. Von diesem Zusatzgewicht gibt es 2 Ausführungen. (Light mit 176 Gramm und Heavy mit 266 Gramm)

Kosten: Euro 69,90 - Verfügbarkeit: Für KTM und Husqvarna mit 250 und 300ccm ab Baujahr 2017

Unser Test:

Montage: Zum Montieren geht das Teil relativ einfach. Man braucht nichts zusätzlich, sofern man sanft mit der Zündungsdeckeldichtung umgeht. Die Anleitung ist sehr genau und mit dem Erwärmen des Rings war dieser auch gleich montiert. Danach muss man den Kleber allerdings 4 Stunden aushärten lassen.

Demontage:

Wer den Plan schmiedet, je nach Einsatzgebiet das Gewicht zu wechseln, dem sei gesagt, dass die Demontage weitaus schwieriger ist und den Ausbau des Zündungsrotors erfordert. Danach muss man mit Heißluftföhn und zumindest einem Hammer anrücken. Theoretisch könnte man auch den ganzen Rotor wechseln. Diese Möglichkeit erscheint bei einem Ersatzteilpreis von ca. 300 Euro allerdings wenig attraktiv.

 

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Erste Fahrt:

Für die erste Testfahrt mit dem schwereren Gewicht bin ich zum besseren Vergleich samstags extra noch einmal im Originalzustand gefahren. Abends montiert und am Sonntagvormittag Start zur Endurorunde. Beim Starten war noch nichts zu bemerken, am Weg ins Endurogelände auch nicht. Dort angekommen habe ich einmal probiert, ob die EXC 300 (2017) noch gleich beschleunigt wie zuvor und siehe da: Es fühlt sich irgendwie anders an.

Mit fortschreitender Dauer des Ausflugs wurden die Vorzüge des Teils langsam offensichtlich. Man bemerkt, wie man schwierige Stücke immer mehr untertourig fährt und mit wenig Gas und dem mehr an Drehmoment sich überall etwas leichter tut. Nebenbei stirbt der Motor wesentlich seltener ab und auch das Starten geht besser. Vorderrad heben beim Richtungswechsel im Hang, Wheelie, alles leichter.

Der Eindruck der ersten Fahrt hat mit jeder weiteren Fahrt immer mehr bestätigt. Es war sogar so, dass nach dem mühsamen Wechseln der Schwungmasse auf die light Variante die Enttäuschung relativ groß war. Beim kleineren Modell war fast kein Unterschied zum Originalzustand zu bemerken. Natürlich waren alle beschriebenen Effekte da, aber wenn man sich an das 266 Gramm Modell gewöhnt hat, bleibt man dabei, weshalb ich nach nur einer Fahrt mit dem leichten Modell gleich noch einmal gewechselt habe. Die schwere Variante bleibt jetzt immer oben.

 

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Vom technischen Standpunkt gibt es nichts zu bemängeln. Es hält!

Nachteile?: Kein Vorteil ohne Nachteil. Mehr Schwung macht das Motorrad träger und damit hat man theoretisch auch eine langsamere Beschleunigung, was sich durch die bessere Traktion aber einigermaßen relativiert. Am besten kann man es vergleichen mit der 250 Motocross und deren 250er Enduro Pendant. Die beiden Motoren sind bis auf Zündung, Kurbelwelle, Zylinderkopf und Endtopf identisch (2017). Sogar das Motorgehäuse ist gleich. Gewicht, alles dasselbe, und trotzdem, sie fahren sich vom Handling her ganz unterschiedlich. Dieser Unterschied geht zu einem großen Teil auf die leichtere Zündung und Kurbelwelle.

So gesehen kann man dann eine EXC 250 mit mehr Schwungmasse weitaus träger machen als eine 300er. Die beiden Enduromodelle haben ja sogar dieselbe Kurbelwelle.

Wer brauchts?

Gute Frage. Je schneller der Einsatzzweck, desto weniger braucht man es. Objektive Fragen sind schnell beantwortet:

Macht es dich schneller: Nein
Schaffst du damit Hänge, die du ohne das Teil nicht raufgekommen bist: Nein
Aber: Hast du damit ein besseres Fahrgefühl: Ja

Letztendlich sind Fahrspaß und Fahrgefühl schwer zu beschreiben: Wenn du 2 Mal im Monat fährst, wirst du die Vorteile zwar Nutzen, aber keinen Unterschied bemerken. Bist du damit jedoch viel unterwegs, wirst du bald bemerken, wie sich dein Fahrstil umstellt. Wie du mit unglaublicher Traktion fast im Standgas schwere Stücke meisterst. Und wenn es zwischendurch mal schneller wird, hast du trotzdem die volle Leistung.

 

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Anderer Vergleich: (vlt etwas weit hergeholt, aber trotzdem treffend) Siehst du deinen Fahrstil eher „Jarvislike“ mit viel Gefühl, Schwung und Konstanz und trotzdem flott, dann ist das Schwunggewicht genau das richtige für dich. Reißt du das Motorrad herum wie Johnnie Walker und bist dadurch bei doppeltem Krafteinsatz auf schnellen Etappen ein paar Sekunden schneller? Dann lass es sein.

Einfach ausprobieren. Ich war zu Beginn auch skeptisch. Früher hatte ich einmal so ein Gewicht von einem anderen Hersteller montiert und wenig bemerkt. Mit dem wesentlich schwereren Ring von X-Grip war das jetzt ganz anders. Einmal montiert will man nicht mehr ohne.

Fazit:

Die Beschreibung Trial-ähnliche Charakteristik ist vielleicht ein wenig zu weit hergeholt. Unten heraus spürt man dennoch deutlich mehr Traktion und wenn nötig kann man damit trotzdem Feuer geben. Das Motorrad bleibt eine Enduro mit dezenter Verbesserung der Hard-Enduro Eigenschaften

Empfehlenswert, aber nur in der „heavy“ Variante!

Link: https://www.x-grip.at/product/x-grip-torque-king/

 

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Fotos: Enduro-Austria und X-Grip. Bericht: E.A.R.T. Rüdiger Wolfgruber. (Dieses Produkt wurde für den Test kostenlos zur Verfügung gestellt.)

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