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Die Präsentation der 2020er Modellpallette wurde in Italien in der Nähe des Lago Maggiore in einem herrschaftlichen Schloss standesgemäß gefeiert, die Artenvielfalt ist groß wie nie, im Modelljahr 2020 kann man zwischen acht Viertakt- und fünf Zweitaktmodellen auswählen, dazu kommen noch zusätzliche Cross-Country-, Rallye- und Supermoto Modelle, die komplette Trialpallette und die 50cc Mopeds.

Der Ursprung der Firma Sherco ist ja im Trialsport angesiedelt, aber seit 2004 mischt die französische Edelschmiede im Endurosport mit und speziell in den letzten Jahren zeigen sie mit großartigen Motorrädern und sportlichen Topergebnissen, dass sie mittlerweile an der Spitze des Endurosports angekommen sind.

Grundsätzlich unterscheidet man bei Sherco zwischen den Racing Modellen, welche mit dem aktuellsten WP XPlor Fahrwerken ausgestattet sind und den Factory Modellen, welche mit neben anderer Farbgebung mit KYB-Fahrwerk, Akrapovic Komplettanlagen bei den 4-Taktern und FMF Komplettanlagen bei den 2-Taktern und einigen anderen für Racer wichtigen Besonderheiten ausgestattet sind, doch dazu später mehr.

Von vielen erwartet, aber noch immer nicht in Serie gegangen ist auch im neuen Modelljahr die elektronische Einspritzung bei den Zweitaktern, dazu hat Sherco-Chef Thomas Tessier eine klare Meinung. In einem Interview meinte er nämlich, dass die Einspritzung serienreif auf Lager liegt, es aber zurzeit noch keinen Sinn macht, diese auf den Markt zu bringen, da die Vorteile für den Kunden noch nicht überwiegen und das System teurer und schwerer als die verbauten Vergasersysteme sind. Erst mit dem Jahr 2024, wo die EURO5 Norm in Kraft tritt, wird Sherco die Zweitakteinspritzung bringen! Und wenn man die Ergebnisse in der WESS ansieht, beweisen Wade Young und Mario Roman, dass auch vergaserbefeuerte Motorräder im Jahr 2019 an der Spitze mitfahren können.

 

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Zu den Neuerungen 2020:

Modellübergreifend: das Federbein wurde optimiert, optimierte Hebelumlenkung zur Reduzierung der Reibung, neue Motorfarbgebung bei Kupplungs- Zündungsdeckel und Zylinderkopf

125 Zweitakt: eine neue Auslasssteuerung für größeren Einstellbereich, ein neues Kolbenprofil, neues Mapping für höhere Endgeschwindigkeit durch Überdrehfreudigkeit

250/300 Zweitakter: der Zylindereinlass wurde um 15mm gekürzt zur Optimierung der Leistungsabgabe, neuer VForce Membranblock für optimierten Luftstrom, Steigerung der Membran-Lebensdauer, der Motoreinlass wurde für eine Erweiterung des nutzbaren Drehzahlbereiches überarbeitet, neues Kupplungs-Primärzahnrad zur Reduzierung der Massenträgheit, verbesserte Ölversorgung an der verbesserten Kupplung, leichtere Bedienkräfte der Kupplung und ein leichteres Antriebsritzel

250/300 Viertakter: das Antriebsritzel der Ölpumpe samt Welle wurde gewichtsoptimiert, ein leichteres Starterritzel am Elektrostarter wurde verbaut und eine optimierte Schaltwelle für exakteres Schalten wurde verbaut

450/500 Viertakter: neue DID Steuerkette zur Reduzierung der Reibung und Motorgeräusch, Motor um 600g leichter, dadurch Reduzierung der Massenträgheit (Kurbelwelle, Kupplung, Primärtrieb, Ausgleichswelle, Dichtungen und Lager, Ölpumpenantrieb)

 

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Die Racing Modelle sind im klassischem Blau-Weiß gehalten und gibt’s ihn 125-, 250- und 300-Zweitakt, sowie 250-, 300-, 450- und 500-Viertakt. Alle Modelle haben einen serienmäßigen Zündkurvenschalter, WP XPlor Fahrwerk, schwarze Excel-Felgen mit Michelin Bereifung, gefräste Gabelbrücken und Handschützer. Sie sollen das Grundmodell darstellen, welche optimal für gemütliches Endurowandern und Hobbybetrieb sein sollen.

Wenn es etwas schneller zur Sache geht, dann geht nichts über die üppig ausgestatteten FACTORY-Modelle, erhältlich als 250- und 300-Zeiweitakt, sowie 250-, 300-, 450- und 500 Viertakt. Der Aufpreis zu den normalen Modellen ist mehr als gerechtfertigt, dafür bekommt man ein KYB-Fahrwerk, Blau eloxierte Excel-Felgen mit Michelin Bereifung, blaue Rahmenschützer, Galfer-Racing-Bremsscheiben, ein Ultralight-Stahl-Kettenrad, einen AXP-Motorschutz, Selle-Della-Valle Grip-Sitzbezug, serienmäßig verbaute Lüfter, beim 4-Takt: Akrapovic Komplettauspuffanlage, beim 2-Takt: FMF-Komplettauspuffanlage, eine leichte Shido-Lithium-Batterie und ein neues Dekor mit Inmold-Technologie. Ab Herbst wird auch die 125er als Factory Modell erhältlich sein.

Man kann nur hoffen, dass es auch heuer wieder einige Testtage geben wird, wo jeder Interessierte die Bikes testen kann. In den Fahrerlagern sieht man auf jeden Fall immer öfter blauweiße Französinnen, Tendenz steigend.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur so viel sagen, die 300er Viertakt macht in jeder Situation Riesenspaß und überfordert niemals, ist zum Endurowandern gleich perfekt wie im Rennen zur Sekundenjagd. In den zwei Jahren in denen ich damit unterwegs war, hat es auch keinen technischen Ausfall gegeben an dem nicht ich selber Schuld war ;-) Aktuell fahre ich die 300er Zweitakt Factory Bj. 2019, welche unglaublichen Druck aus dem Drehzahlkeller bis in den hohen Drehzahlbereich hat. Das KYB-Fahrwerk spricht absolut harmonisch und perfekt an und verzeiht auch dann, wenn man einen Sprung oder Bremswellen einmal nicht perfekt erwischt hat. Das Handling ist auf der spielerischen Seite und wenn es einmal zu viel Leistung sein sollte, kann man dies mithilfe des Zündkurvenschalters bzw. der elektronischen Auslasssteuerung sofort ändern und erhält ein trialartige Charakteristik, welche in schwerem Geläuf das Leben ziemlich vereinfacht. Probieren lohnt sich!

Alle Modelle und Infos auf: https://www.sherco.com/de/ 

Preisliste: Preisliste Sherco Österreich 2020:

 

 

Text: Paul Bernsteiner/Enduro-Austria-Racing-Team. Fotos: Sherco

 

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