In Kürze, um genau zu sein am 01.Oktober 2021 startet die Anmeldung zu den Red Bull Romaniacs 2022. Wer dabei sein möchte sollte sich diesen Termin fett im Kalender eintragen. Wir können wohl davon ausgehen, dass es im nächsten Jahr wieder eine Veranstaltung ohne Covid-Einschränkungen geben wird. Aber auch 2021 konnte das Rennen fast ganz normal durchgeführt werden. Auch das Enduro Austria Racing Team war beim "Vertical Madness Reloaded" dabei und wir wollen euch einen kurzen Rückblick vermitteln...

 

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Das E.A.R.T. bei den Red Bull Romaniacs 2021:

Von 27. bis 31. Juli 2021 rief das Offroadparadies Rumänien bereits zum nunmehr 18. Mal zur Teilnahme an den Red Bull Romaniacs. Traditionell folgen nur die Hartgesottensten der Endurozunft diesem Ruf. Und das nicht zu Unrecht, zumal sich das Red Bull Romaniacs ja selbst als „the worlds toughest hard enduro rallye“ bezeichnet. Unter den Teilnehmern der 18. Edition, mit dem schillernden Beinamen „vertical madness reloaded“, fanden sich auch drei Fahrer des Enduro Austria Racing Teams. Teamchef Mario Meissnitzer nahm die Romaniacs in der Ironclass in Angriff  und stellte mit der Klassenwahl schon im Vorfeld klar das Erlebnis vor das Ergebnis. Das Motto: enjoy the race - finish the race! Der größeren Herausforderung stellten sich da schon  Rüdiger Wolfgruber und Thomas Boder die in der beinharten Silverclass an den Start gingen.

 

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Das Ziel des E.A.R.T., dass jeder Fahrer in seiner Klasse das Finish erreicht, mag für Außenstehende auf den ersten Blick womöglich wenig ambitioniert erscheinen. Doch Kenner der Szene, die die Kreativität der Veranstalter, allen voran von Ex Profi-Snowboarder Martin Freinademetz in der Streckenführung kennen, wissen dass es bei diesem Extremenduro in erster Linie darum geht, die Strecke selbst zu bezwingen.

Am 27. Juli wurde das Rennen mit dem alljährlichen Prolog gestartet. Aufgrund der gegenwärtigen COVID-19 bedingten Einschränkungen, konnte dieser nicht – wie sonst üblich – publikumswirksam in der Innenstadt von Sibiu, unter dem Beifall zahlreicher Fans und Motorsportbegeisterter ausgetragen werden, sondern musste fernab jeglichen Publikums, in das rumänische Unterholz, einige Kilometer außerhalb von Sibiu verlegt werden. Das E.A.R.T. nutzte diesen Prolog, um sich in aller Ruhe auf die nächsten vier eigentlichen Renntage einzustimmen und einen letzten Check am Material durchzuführen. Dennoch gelang es Rüdiger Wolfgruber und Thomas Boder in der Silverclass, mit den Plätzen 26 bzw 30 (und somit im ersten Drittel des Klassements) schon mal ordentlichen aufzuzeigen.

 

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Renntag 1 am 28. Juli verdeutlichte bereits, warum den Red Bull Romaniacs ein gewisser Ruf anhaftet. Nach knapp 01:30 Stunden erreichte Ironclass-Fahrer Mario Meissnitzer den Servicepunkt. Fahrer und Bike waren in gutem Zustand, doch musste auch der Teamchef einsehen, dass der Erholungswert dieses „Motorradurlaubes“ wohl eher gering ausfallen wird. Nach etwa 01:45h kam Rüdiger Wolfgruber ohne größere Probleme und weiterhin unter den Top 30 seiner Klasse zum Servicepunkt. Daran sollte sich auch bis zum Ende des Tages nichts ändern und er konnte letztendlich seine Leistung des Prologtages wiederholen.

Nicht ganz so gut erging es Thomas Boder, der nach der unfreiwilligen Gewichtsreduktion an seinem Motorrad, infolge des plötzlichen Verlustes einer Fußraste, bis zum Servicepunkt deutlich Tempo rausnehmen musste. Nach Instandsetzung des Bikes konnte in der zweiten Tageshälfte wieder ordnungsgemäß durch den rumänischen Wald gefräst werden, wodurch am Ende des Tages eine Position im ersten Drittel der Silverclass aufrechterhalten werden konnte. Am Abend galt es dann die Motorräder wieder fit für den nächsten Renntag zu machen, denn in der diesjährigen Auflage hat sich der Veranstalter etwas ganz Besonderes für die Teilnehmer einfallen lassen.

 

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Renntag 2 und 3 bildeten die so genannte Marathonetappe, welche durch eine „datenight“ in Form eines idyllischen Waldbiwaks inmitten der transsilvanischen Berglandschaft abgerundet wurde. Um 07:30 Uhr startete der Teamchef in der Ironlcass als erster des E.A.R.T.

Knapp 20 Minuten später folgten die beiden Fahrer der Silverclass. Renntag 2 war vor allem durch extrem steile Abfahrten gekennzeichnet. An ein „Fahren“ war teilweise nicht mehr zu denken und so blieb nur noch ein semi-kontrolliertes Bergabrutschen mit dem Bike übrig. Entsprechend gezeichnet erreichten die Fahrer den Servicepunkt. Hier hieß es für die Servicecrew die Motorräder noch einmal nach bestem Wissen und Gewissen durchzuchecken, da ein Support während der „datenight“ nicht erlaubt war und die Fahrer somit bis zum Servicepunkt des Renntages 3 auf sich alleine gestellt waren. Nach Renntag 2 lag Thomas Boder auf Rang 22, Rüdiger Wolfgruber auf Rang 27 und Mario Meissnitzer in der Ironlcass auf Rang 65.

 

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An Renntag 3 wurden in den frühen Morgenstunden die sprichwörtlichen Zelte ‚in the middle of nowhere‘ abgebrochen und direkt die dritte Etappe in Angriff genommen. Allen drei Fahrern des E.A.R.T. dürfte das Übernachten in freier Wildbahn gut bekommen sein, denn von Beginn an legten sie top Zeiten in den jeweiligen Streckenabschnitten hin. Thomas Boder, der von der Streckenführung dieses Tages mehr als begeistert war, konnte seine Leistung mit einem 23. Rang in der Silverclass abrunden. Mario Meissnitzer konnte sich im Vergleich zum Vortag um 11 Plätze verbessern und wurde 54. in der Ironclass. Rüdiger Wolfgruber konnte anfangs das hohe Tempo seines Teamkollegen Boder mitgehen, jedoch kostete ihm ein technischer Defekt kurz vor dem Servicepunkt knapp 1,5 Stunden. Mit einer entfesselten Fahrt nach der Instandsetzung am Servicepunkt, konnte noch Platz 56 in der Silverclass ins Ziel gerettet werden. Erschöpft, aber glücklich die Marathonetappe hinter sich zu haben, erreichten die Fahrer am frühen Nachmittag das Ziel. Nun galt es noch einmal das Material auf Vordermann zu bringen und die letzten Kräfte für den finalen Renntag am 31. Juli zu mobilisieren.

Wer sich beim Endurofahren in Bachbetten wohlfühlt, war an Renntag 4 von der Streckführung sicherlich begeistert. Von Beginn an galt es immer wieder gefühlt unendlich lange Streckenabschnitte durch das schlüpfrige Geläuf zu bewältigen. Thomas Boder erreichte als Erster der E.A.R.T. Fahrer den Servicepunkt. Kurz danach folgte der zweite Silverclass Fahrer Rüdiger Wolfgruber. Beide kamen mit den schwierigen Bedingungen des letzten Fahrtages bisweilen gut zurecht.

 

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Auch Mario Meissnitzer war beim Eintreffen am Servicepunkt noch in guter Verfassung. Ein schmerzhafter Crash mit einem englischen Fahrerkollegen mitten im Wald, welcher eine Bänderverletzung und Prellung am Knöchel nach sich zog, sollte ihn aber dann später doch noch mehrere Wochen beschäftigen. Ein letzter Check am Motorrad und noch einmal die Energiereserven etwas auffüllen und dann galt es das letzte Teilstück, bis zur ersehnten schwarz-weiß-karierten Flagge am Fuße des berüchtigten Zielsteilhanges der Red Bull Romaniacs, zu absolvieren.

Souverän bewältigte das E.A.R.T. auch diesen letzten Streckenabschnitt und somit wurde das selbst auferlegte Ziel, dass sich alle Fahrer über eine Zielankunft bei den Red Bull Romaniacs 2021 freuen dürfen, mehr als erreicht.

Thomas Boder gelang in der Silverlcass letztendlich der hervorragende 21. Rang. Rüdiger Wolfgruber konnte sich nach seinem technischen Defekt an Renntag 3 noch auf Rang 38 in der Silverclass vorarbeiten. Dem Teamchef, Mario Meissnitzer, gelang ein 55. Rang, genau im Mittelfeld der Ironclass. Mission erfüllt.

 

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Das Red Bull Romaniacs wurde auch in der 18. Auflage seinem Ruf als „the worlds toughest hard enduro rallye“ gerecht. Jeder Fahrer, egal in welcher Klasse, der das Ziel dieses Rennens erreicht, darf sich als Sieger fühlen und sich mit Stolz zum erlesenen Kreis der ‚RBR Finisher‘ in der Enduroszene zählen. Ob das E.A.R.T. auch in der 19. Auflage am Start sein wird, ist noch ungewiss. Gerüchten zufolge wird jedoch schon an der Renntaktik für 2022 gefeilt ;-)

Bericht: Christoph Harter / Servicecrew

E.A.R:T. "Von unserer Seite möchten wir uns ganz herzlich bei unserem Serviceteam mit Christoph und Alex Harter sowie Patrick Paller bedanken. Wir können nur jedem Teilnehmer und jeder Teilnehmerin dieses Rennens dringend empfehlen ein Serviceteam zu organisieren. Es sind viele Dinge zu erledigen und vieeele KM mit dem Auto zu fahren.

Ein herzliches Dankeschön auch an Martin Freinademetz und seiner ganzen Crew. Das Rennen war wie immer top organisiert und für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis. Vielen Dank!

Link: https://www.redbullromaniacs.com/

 

 

Video: Red Bull Romaniacs hard enduro rallye 2021 - Recap

 

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