Wunderschöner Erfahrungsbericht von E.A.R.T. Fahrer Anton Edlinger zum ÖEC Cup in Pramlehen: „Diesmal will ich mal nicht über das Wetter (war schön, perfekte Bedingungen) oder die Strecke (fast 15 km Etappe und eine Sonderprüfung mit fast 10 Minuten Fahrzeit) schreiben. Auch über die Teilnehmer muss man nicht mehr viel sagen. Vielleicht der Gastauftritt von unserem WM- Fahrer Pascal Rauchenecker wäre zu erwähnen. Sogar das Ergebnis ist diesmal nicht wichtig. Obwohl Lars Enöckl schon bewiesen hat was er drauf hat...

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Für alle die Zeiten vergleichen wollen: www.endurocup.at

Diesmal will ich berichten wie so ein Rennen beim Endurocup abläuft, wie es sich anfühlt und vor allem erklären warum es so viel Spaß macht.

Anfangen tut ja alles schon Freitag. Am Vormittag treffen die ersten Fahrer im Fahrerlager ein, bauen Zelte und Griller auf und pünktlich um 12 Uhr wird dann der erste in die Runde reingeschickt. Ich bin diesmal erst recht spät gekommen. Also schnell zur Anmeldung, Startnummer aufkleben und rein in die Etappe. Durch die Online-Voranmeldung fällt auch der Stau bei der Anmeldung weg. Hingehen, Unterschrift auf dem Haftungsverzicht und Transponder ausfassen. Dauert 10 Sekunden pro Fahrer. Aus dem schnell mal eine Runde Fahren wurde jedoch ein ungleicher Kampf.
Ich hatte nämlich noch alte Motocrossreifen montiert. Lehmige Auffahrten, nasse Steine und hinterhältige Wurzeln versperrten mir den Weg. Natürlich hätte ich die schweren Stücke auch umfahren können, aber nein. Enduro muss nicht lustig sein um Spaß zu machen...oder so ähnlich? Endlich wieder zurück im Fahrerlager dann als erstes Felgen raus und zweites Paar rein. Mit schönen weichen Enduroreifen. Und siehe da, auf einmal waren die Wurzeln kleiner, die Auffahrten flacher und der Boden griffiger. A guter Reifen ist eben die halbe Miete.

So um halb 5 bin ich dann auch die Prologrunde gefahren. Mittlerweile kann man die Qualirunde für die Startaufstellung am Freitag oder am Samstag in der Früh fahren. Aber nur einmal! Die Zeit startet man selbst. Den Transponder im Startgate an die Messstelle ranhalten und los geht’s. Die Runde beinhaltete wirklich alles was man sich vorstellen kann. Wald, Wiese, Schotter und Schlamm. Mal Vollgas mal mit Gefühl. Also einfach nur GEIL... Und natürlich am Ende auschecken nicht vergessen.

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Ausgepowert von der Sonderprüfung folgte dann der gemütliche Teil. Essen, Trinken, tratschen... Das Endurocup Rennen entwickelt mittlerweile schon einen richtigen 2-Tages Charakter. So um die 150 Fahrer vom Training + viele die schon am Abend anreisen ergibt eine tolle Stimmung. Vor allem stellt es den eigenen Willen auf eine harte Probe. Abendunterhaltung vs. schlafen gehen. Zum Glück hab ich die Kurve zumindest noch vorm Schnaps gekriegt...
Der Renntag begann dann erwartungsgemäß mit Kopfschmerzen. Aber selbst schuld. Meine Mutter hat immer gesagt: „a Kuh weiß wann sie genug hat“

Ich bin dann rüber in die Halle zum Frühstück. Eine ordentliche Eierspeiß und einen Kaffee. Und siehe da, es ging schon besser. Ich bin dann noch ein Stück der Sonderprüfung abgegangen um mir ein paar Stellen genauer anzusehen und dann war es eh schon Zeit. Das Motorrad noch kurz durchsehen und rauf zur Startaufstellung. So ca. um 10:45 wurde dann vorm gesamten Feld die Fahrerbesprechung abgehalten und um 11 Uhr gings dann los. Ohne Motor.
Richtig, der Karl hat sich mal was Neues einfallen lassen. Rollender Start. Bedeutet am Motorrad sitzend den ersten Hang runterrollen, rauf zum Sägeplatz bis zu einer blauen Linie. Dort erst durfte der Motor zum Leben erweckt werden. Ich weiß zwar nicht genau wie ich es gemacht habe, aber meine Husqvarna rollt scheinbar am besten. Somit führte ich das Feld in die erste Runde. Hat mir getaugt :-) Der große Vorteil wenn man vorne mit dabei ist, ist vor allem die freie Strecke. Kein Stau, freie Sicht und kein Dreck vom Vordermann. So macht Endurofahren Freude.

Nach der ersten Etappe bin ich dann zu meinem Bus. Hab was getrunken, das Motorrad vom Dreck befreit und die Brille geputzt. Danach gleich rüber zum Start. Noch schnell ein Foto mit den hübschen Mädels unterm Startbogen und los. Alles super erwischt, noch kein Verkehr auf der Strecke und dann meine Spezialstelle. Da hab ich am Morgen beim Abgehen eine neue Spur gefunden. Die Kurve ganz eng und dann am Zaun entlang. Aber nix da. Kurve zu weit, schräge Wurzel und Baum. Und dann so blöd dringesteckt. Also was ich da mit mir selbst gschimpft hab... Aber so ist es halt. Wenn man zu viel will geht’s in die Hosn...

Und genau jetzt kommt die Stärke vom ÖEC. Nach der Sonderprüfung zum Bildschirm gehen, die Zeit anschauen. Dann kurz ausrasten, was trinken, mit wem über die Stecke sprechen, erzählen warum man nicht erster ist, ... Es ist halt ein “gemütliches“ Rennen. Dann nach der 2. Runde hab ich mich für 15 Minuten in die Sonne gelegt. Einfach kurz mal Rasten und frische Energie sammeln bevor es weitergeht. Der Modus taugt mir halt und ich bin da nicht der einzige. Und wenn jemand nach den 3 Runden noch nicht genug hat kann er eine Vierte oder Fünfte fahren. Wenn ich bei anderen Veranstaltungen über den ÖEC rede kommt oft „5 Stunden sind mir viel zu viel“ Viele checken einfach nicht das man nicht 5 Stunden fahren muss, sondern darf! Wenn es wer zackig abfährt ist er nach gut 2 Stunden auch fertig.
Ich war so dann ca. um halb 3 Uhr fertig. Also alles ganz gemütlich in ca. 3,5 Stunden erledigt.

Ein paar haben sich noch etwas mehr Zeit gelassen. Es war also noch nicht fix ob die Platzierung hält. Wir sind dann vor der Halle vorm Fernseher mit den Zeiten gestanden. Immer wenn dann ein schneller Richtung Ziel unterwegs war dann der bange Blick. Wo reiht er sich ein. Spannung bis zum Schluss garantiert.
Um 5:30 wurde dann die Siegerehrung durchgeführt. Also bei den Pokalen lässt sich der Herr Pechhacker und das ÖEC Team nicht lumpen. Häfen wie bei einem WM Lauf. Leider nicht für mich. Ich war halt 2 Sekunden zu langsam. Sche#!$ Baum. Aber dafür hab ich einen Husqvarna Rucksack bekommen.

Für 7:00 Uhr war dann die Endsiegerehrung vom Österreichischen Enduro Cup 2016 angesetzt. Und sowas hab ich noch nie erlebt. Die hat tatsächlich um 7 Uhr begonnen. (sogar ein paar Minuten früher). Da gabs wieder die „Back to the roots“ Pokale. Wurzeln aus ganz Österreich mit vielen Sachpreisen. Klim Gutscheine, Hirterbier, Elf-Öle, Husqvarna Gutscheine, Metzeler Reifen, T-Shirt, Kappen, Werkzeug, Trial Kurse, ...
Abschließend noch ein großes Dankeschön an die Familie Pechhacker. War ein super Rennen und ich freue mich schon auf die Rennen zum Österreichischen Enduro Cup 2017!“

Text: Enduro-Austria, Anton Edlinger

 

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Championatswertung geht an Martin Ortner:

Martin Ortner: „Ich bin am Samstagmorgen in aller Frühe zu Hause los und nach viereinhalb Stunden Anreise frisch und munter direkt nach der Anmeldung zu Fuß auf die Strecke um mir ein paar Linien anzuschauen. Da hab ich schon gemerkt dass es zumindest in der ersten gezeiteten Sonderprüfungsrunde eine Rutschpartie werden würde. Bei der Quali-Runde verfing sich noch ein Ast im Hinterrad und ich musste ihn erst gut zureden mein Hinterrad wieder freizugeben. Ähnlich durchwachsen ging es dann in jeder einzelnen der drei gezeiteten Sonderprüfungsrunden weiter. Ich gab wirklich alles, stellte den Gasgriff auf Anschlag und attackierte wo es nur ging. Leider ging ich aber auch in jeder Runde zu Boden. Am Ende blieb mir der zweite Platz in der Tageswertung hinter einem wirklich entfesselt fahrenden Lars Enöckl. Ganz besonders freut es mich aber dass ich die Championatswertung für mich entscheiden konnte!“

Rene Novak, Teamkoordination/ Presse/PR KTM Walzer

 

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