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Enduro-Austria war bei der Beta Modellpräsentation der 2026 Modelle am RedStag Endurogelände und konnte die neuen Beta Offroader erstmals testen. Unser Eindruck von den neuen Bikes.

Die neuen Modelle erscheinen heuer in noblem Rot. Das ist das auffälligste Merkmal. Heuer hat man Kleinigkeiten am Rahmen, an der Vorderbremse, am Kühler, am Hinterachsdurchmesser, an der Batterie und an der Lenkeraufnahme geändert.

Die wesentliche Änderung gab es schon letztes Jahr mit dem unglaublich gut funktionierenden Fahrwerk mit Splitgabel. Dabei haben die Gabelholme jeweils verschiedene Funktionen. Das funktionierte von Beginn an sehr gut und wurde bei den 2026-Modellen noch etwas straffer gemacht. Damit sind die RR X-Pro Modelle im Serientrim viel besser für schwieriges Enduro geeignet als die KYB-Fahrwerke der Racing-Modelle, die ihr Potenzial allerdings auf schnelleren Pisten perfekt ausspielen können.

Den Mappingschalter hat man heuer auf den Lenker verlegt. Dieser soll so besser zu bedienen sein. Das stimmt auch, allerdings nur so lange dort kein GPS hin muss. Einen vorderen Haltegurt für Hardenduro hat man ebenfalls für alle Modelle spendiert.

 

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Was bei den ersten Testfahrten sofort auffällt: Lenkeinschlag und Härtegrad der Sitzbank sind im Gegensatz zu früheren Jahren sehr gut getroffen. Die Lenker vibrieren wegen der neuen gummigelagerten Lenkeraufnahmen weniger. Der Schalthebel ist jedoch eher etwas klein ausgeführt und könnte bei größeren Stiefeln Probleme bereiten. Abhilfe würde der alte Schalthebel schaffen. Der vergrößert den Abstand zur Fußraste erheblich.

Alle Modelle erschienen im Serientrim sehr gut abgestimmt. Ergonomisch und motortechnisch gab es keine Auffälligkeiten. Die neuen Betas sind einfach gut abgestimmte Bikes die man für alle Enduro-Verwendungszwecke sehr gut nutzen kann.

 

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2-Takt RR X-Pro: Außer bei der RR 250 gab es nur kleine Anpassungen. Bei der 125er hat man etwas Leistung beim Zylinderkopf gefunden. Das merkt man beim Fahren deutlich, vor allem im unteren Drehzahlbereich.

Die 200er und 300er blieben vom Fahrgefühl im Wesentlichen gleich.

Komplett neu ist der 250er Motor. Da wurden die Kurbelwelle und das Bohrung/Hub Verhältnis geändert. Das soll fahrtechnisch mehr Ähnlichkeit zur größeren Schwester bringen und das tut es auch. Sie fahren sich weitgehend gleich. Natürlich gibt’s noch einen kleinen Unterschied im unteren Drehzahlbereich. Aber ehrlich: Würde man damit die Romaniacs fahren, hätte man keinen Nachteil zur 300er. Fünfzig Kubikzentimeter mehr oder weniger sind eine reine Geschmacksache.

 

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4-Takt RR X-Pro: Keine wesentlichen Veränderungen. Aus Sicht des Hard-Enduristen vermissen wir immer noch einen Lüfter. Am sommerlichen RedStag Gelände konnten die 4-Takt Modelle zum Kochen gebracht werden, was bei den 2-Taktern nicht gelang.

Sonst gibt es kaum etwas Neues zu berichten. Die kleineren 4-Takter haben nach wie vor ein Drehmoment wie ein Traktor und ein endlos erscheinendes Drehzahlband. Sie fahren sich weiterhin unspektakulär ohne irgendwelche Leistungslöcher oder Kicks. Man ist damit schneller als es sich anfühlt.

Wer gerne richtig Leistung hat greift zur 480er. Die schiebt überall an und wäre eine perfekte Basis für ein Dual-Sport Gerät mit Supermotofelgen.

 

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Beta bringt neue 2-Takt Motocrossbikes: Die RX 250 und RX 350

Von vielen sehnsüchtig erwartet bringt Beta heuer eine 350er 2-Takt Motocross. Große 2-Takt-Motoren sind ja schon lange vom Markt verschwunden. Dass es dennoch einen Hype um solche Bikes gibt, zeigt sich an vielen Zweitakt-Umbauprojekten mit alten Crossmotoren. Die neue 350er dürfte diese Zielgruppe genau treffen. Gerade für dieses Bike gibt es bereits einige Vorbestellungen.

Die Testfahrt im Rahmen der Modellpräsentation sorgte für eine Überraschung. Bisher waren die RX-Modelle noch eher auf Cross-Country getrimmt. Man konnte damit sowohl Enduro fahren als auch crossen. Die neuen 250er und 350er Motocross sind da anders. Neben dem 5-Gang Getriebe von 2025 hat man für 2026 die komplette Leistungscharakteristik geändert.

Die Beta MX Bikes haben ihre Enduro Gene komplett abgelegt. Im unteren Drehzahlbereich ist kaum Leistung vorhanden. Nicht genug jedenfalls um im schweren Endurogelände sauber anzufahren. Die Motoren haben so wenig Schwungmasse, dass sie beim Anfahren oder Umsetzen oft ausploppen. Leichtes Enduro ist möglich. Schnell fahren wie z. B. für Rennen wie das Aspangrace geht natürlich gut, solange man Kraft hat.

Ihre Stärken merkt man bei zügiger Gangart. Die höheren Gänge werden durch die Auslegung auf mittlere und hohe Drehzahlen trotz langer Übersetzung gnadenlos durchgezogen. Die 350er beschleunigt unglaublich gut. So gut, dass man das im RedStag Gelände nicht testen kann.

 

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Die 250er gibt es, um in der MX1 Klasse mitfahren zu können und sie fährt sich sehr ähnlich wie die 350er. Die Übersetzung ist wesentlich kürzer. Das zusammen mit dem längeren Drehzahlband ergibt eine ähnliche Beschleunigung bei niedrigen Geschwindigkeiten. Die Unterschiede der 2 Geräte konnten im vorhandenen Gelände nicht ausreichend getestet werden. Enduro geht mit der kleinen RX sogar besser als mit der großen. Das liegt an der Übersetzung. Beide Motoren haben übrigens die Beta-Doppelzündkerze wie die 300RR Enduro.

Die Zweitakt MX-Geräte wurden in den letzten 2 Jahren stetig Richtung MX getrimmt und sind seit heuer nur mehr sehr eingeschränkt für Enduro geeignet. Sie gehören einfach auf die MX-Piste. Dort könnten sie mit ihrem brillant ansprechenden KYB auftrumpfen. Das Chassis wirkt bei der ersten Testfahrt sehr gut abgestimmt und die Bremsen sind über jeden Zweifel erhaben. Wir sind gespannt, wie sich die 350er im Vergleich zu 450er 4-Takt Bikes auf der MX-Piste schlägt. Gefühlt ist das richtig schnell.

RX 450 4-Takt: Schönes Bike, das am RedStag Gelände jedoch keinen guten Eindruck vermitteln konnte. Überhaupt keine Enduroeignung. Für MX vermutlich eine gute Wahl.

Fazit: Beta hat den 2026er Modellen eine noble Optik verpasst und an einzelnen Enduromotoren kleine Verbesserungen vorgenommen. Nebenbei hat man Kleinigkeiten wie den Mappingschalter verbessert und einen Haltegurt hinzugefügt.

Die neuen 2-Takt MX-Modelle sind reine MX Bikes und für Endurozwecke fast gar nicht mehr geeignet, außer man fährt damit schnelle Sachen wie zum Beispiel das Aspangrace.

Preise: Interessant ist, dass sich bei Beta die Preise in den letzten Jahren kaum verändert haben. Im Vergleich mit alten Preislisten haben die 2-Takt Modelle seit 3 Jahren annähernd den gleichen Preis! Sehr fair von Beta.

Links:

Beta Enduro Modelle 2026

Beta MX Modelle 2026

pdfPreise Beta 2026 (Unverb. Verkaufspreisempfehlung Beta)

 

Weitere Details zu den 2026er Modellen:

Vorstellung Beta RR X-PRO Modelljahr 2026 

Beta RX MY 2026 - The Art of RideAbility in the MX World!

 

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Bericht: Enduro-Austria, R.W.
Actionfotos: Christian Fuernholzer, Studiofotos: Beta

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