Extrem Enduro Lika 2024: Das Extreme Enduro Lika gab es heuer mittlerweile bereits zum 11. Mal und die Veranstalter haben sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Jedes Jahr pilgern gut 300 Fahrer nach Kunovac nahe der bosnischen Grenze zum ersten Saisonrennen im Hardenduro Segment.
Ohne den Seriensieger Dieter Rudolf gab es heuer keinen österreichischen Sieg, dafür aber einige andere sehr gute Leistungen. Manuel Jestl und Christopher Vieghofer haben es in der Gold-Klasse unter die Top 10 geschafft. Vale Hutter hätte eventuell ganz vorne mitmischen können, musste aber das Feld von hinten aufräumen, da er samstags noch beim KRKA Enduro war, welches er übrigens gewonnen hat.
Wettermäßig hatte man mit dem Rennen Glück. Bei der Anreise hat es zwar noch geregnet, der Bewerb selbst fand jedoch schon auf weitgehend aufgetrockneter Strecke statt.
Prolog: Heuer wollte man den Qualifikationsbewerb länger machen. Dazu fand er auf der anderen Seite des Tales statt und war nur einmal zu fahren. Die Fahrzeit war für die Schnelleren beachtliche 50 Minuten. Ziemlich geile Strecke muss man sagen. Der Tacho kommt dabei in den dreistelligen Bereich. Es war also ziemlich flott.
Weniger gut war, dass gleich nach dem Start eine kleine Steinstufe kam. Das hat den Pro Ridern wenig ausgemacht, aber in den anderen Klassen einen beträchtlichen Stau verursacht, der das Ergebnis zur Lotterie machte. Manche standen 30 Minuten im Stau. Bei einem Prolog geht das gar nicht. Es sollten gleiche Bedingungen für alle herrschen. Nächstes Jahr wird das sicher besser.
Rennen: Die Rennstrecke ist super und für alle Klassen ganz gut eingeteilt. Lika gehört jetzt nicht zu den schwersten Strecken, zum Rasten kam man trotzdem nie. Der Wunsch während der Fahrt mal auf ein längeres Verbindungsstück zu treffen wurde nicht erfüllt. Es geht Schlag auf Schlag mit den schweren Passagen.
Die Markierungen für die einzelnen Klassen waren ziemlich gut. Man brauchte sich nicht besonders auf das Navigieren konzentrieren. Schummler gibt es in Lika auch keine, da einem vom Veranstalter ein GPS-Tracking-System mitgegeben wird. Über den Rennverlauf kann man als Fahrer wenig sagen. Man kennt ca. seine Platzierung und kämpft im ersten Saisonrennen mehr mit der Kondition als mit den Gegnern.
Beim Thema Reifen und Mousse wird nirgends mehr gespart. In der Gold- und Silberklasse steht man prinzipiell Extra Soft bereift mit einem „Quasi-Patschen“ - Mousse am Start. Wie auch immer. Im Ziel sah man erschöpfte Gesichter mit strahlenden Gemütern. Es war ein geiler Bewerb.
Gold:
1. Diego Nicoletti
2. Aleks Tomisic
3. Ali Al Hiasat
8. Manuel Jestl
10. Christopher Vieghofer
11. Valentinu Hutter
Silber:
1. Jan Ocepek
2. Daniel Favaro
3. Aleks Humar
9. Oliver Leitner
10. Matthias Höller
Bronze:
1. Marek Dudcik
2. Jurica Storic
3. Zan Marincic
10. Ingo Martschnig
Veteranen 40+:
2. Gerhard Baier
Veteranen 50+:
4. Robert Kronegger
Trotz der langen Anreise mit der Maut hat sich das Rennen ausgezahlt. Das Startgeld ist für einen Hardenduro Bewerb relativ günstig. Der Glaube, dass man Ende April weit in den Süden in ein Urlaubsland fährt und es schön warm wird erfüllt sich weniger :-) In den Bergen nahe Bosnien ist es viel kälter als an der Küste. Ohne Standheizung also sehr frisch. Unterkünfte sucht man dort übrigens vergebens. Die nächsten Zimmer sind 30 km entfernt. Man sollte sich dahingehend also entsprechend vorbereiten.
Die Zeitnehmung war schon einmal besser. Ehrlich gesagt war das bis vor 2 Jahren überhaupt die beste Zeitnehmung von allen Rennen. Leider gibt es das Livetiming nicht mehr. Die Preise an der Bar und im Verköstigungszelt waren eher hoch gewählt, entsprechend wenig war dort auch los. Eventuell sollte man sich da Gedanken machen.
Das soll aber die Veranstaltung nicht trüben. Es war wieder ein geiles Rennen!
Link: https://extremeendurolika.eu/
Bericht: Enduro-Austria, Fotos: Actiongraphers