Mitte Juli fand in Österreich eine BETA Präsentation statt. Mit dem Gelände in Rohr im Gebirge standen optimale Bedingungen zur Verfügung. Wir konnten die neuen Motorräder Probefahren und uns einen ersten Eindruck der 2024er Serie holen...

 

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Die neue RX300:

Bärenstarker Enduromotor
Kayaba MX-Fahrwerk
Top Gerät für schnelle Endurorennen
Geile Optik

Das absolute Highlight des neuen Modelljahres ist die neue RX300. Eine Motocrossmaschine, die das Rennfahrerherz höherschlagen lässt, erschaffen um Motocross zu fahren und schnelle Endurorennen zu gewinnen. Die erste Motocross Beta sozusagen.

Angetrieben wird das Teil von einem 300er Zweitakt - Aggregat, das im Gegensatz zu den Enduro 300ern noch mit dem alten Bohrung/Hub Verhältnis ausgestattet ist. Dazu kommt ein großer 38er Vergaser und ein Enduro Getriebe, Schwungmasse und Zündung.

 

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Das Fahrwerk (Kayaba) ist für Enduristen etwas straff abgestimmt und fühlt sich zweifelsohne auf der Motocrossstrecke zu Hause. Ein Dual-Sport Gerät, welches man sowohl auf Pisten wie der Wagenranch als auch bei schnellen Endurorennen verwenden kann. Hardendurogene sind nur rudimentär vorhanden. Im normalen Endurobetrieb fährt sich das Gerät aber super. Man will gar nicht mehr absteigen.

 

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Es wurde angekündigt, dass bald 4-Takt MX Betas rauskommen werden. Das Beta MXGP Team ist mit der 450er bereits im Einsatz. Die Fahrer Ben Watson und Allesandro Lupino sind momentan 14. Und 17. In der MXGP WM.

 

Modellpflege bei den RR Enduros:

Überarbeitungen am Motor und Fahrwerk
Neue Kühler
Neue Sitzbank

Es gibt einige Detailänderungen wie zum Beispiel neue Hauptlager bei manchen 2-Taktern oder andere Gabelrohre bzw. eine optimierte Abstimmung der Traktionskontrolle bei den 4-Taktern, die man beim Fahren nicht wirklich spürt. Zwei Neuerungen sind aber wesentlich:

1. Neue Kühler: Klingt jetzt nicht gerade spannend, aber die Betas haben seit Jahren Probleme mit dem geringen Lenkeinschlag. Wir kennen einige Fahrer, die bei ihren neuen Hard-Enduros gleich mal mit Eisenrohr und Vorschlaghammer angerückt sind, um die Kühler oben einzudrücken. Das ist mit den neuen Kühlern jetzt nicht mehr nötig.

2. Sitzbank: Die alten Sitzbänke der Betas hatten keinen sonderlichen Sitzkomfort. Zugegeben, sie war leicht, aber das war alles. Es gab kaum einen Fahrer, der sich für lange Rennen wie zB. den Romaniacs nicht eine eigene Lösung zusammengebaut hat (z.B. Moussebohrer, Umbau des Sitzschaumstoffes einer anderen Marke oder ähnliches). Wie auch immer, jetzt passt auch das.

 

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Die Testfahrten ergaben wenige Überraschungen:

Dass die Betas gute Enduros sind, ist ja mittlerweile bekannt. Die Änderungen der Sitzbank und des Lenkeinschlages merkt man gleich. Spektakulär ist immer wieder die Wirkung der Nissin Bremsen. Die sind bemerkenswert gut.

Ein Motorrad das jedes Mal aufs Neue begeistert ist die 200er. Wenig Gewicht und Top Leistung. Dieses Motorrad macht den meisten Spaß. Die 300er wäre klarerweise die beste Wahl für Hardenduro wobei man sagen muss, dass kein anderer Hersteller einen 2-Takt Motor hat, der im unteren Bereich solchen Power liefert.

Die 4-Takter fahren sich alle sehr sanft und ausgewogen. Die Kleinen sind klarer Weise etwas agiler und besser für reine Racing Aktivitäten geeignet, was bei einer Zeitmessung aber nur einen geringen Unterschied machen würde. Mit der 480er hätte man mehr Potenzial für allfällige Supermoto Ambitionen oder Speedhill - Neigungen.

 

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XTrainer:

Mit den X-Trainer Modellen ist man beim Test als Enduro Rennsportler vielleicht erst mal nicht so glücklich. Zweifelsohne sind die Dinger leicht und sehen sehr gut aus, haben aber aus sportlicher Sicht einige Schwächen. Das mag für manche Fahrer, die das Gerät nur zum Spaß im Gelände benutzen, überhaupt nicht relevant sein, für ambitionierte Racer sind das Fahrwerk und der Motor einfach zu unsportlich. Was aber nicht heißt, dass man das nicht ändern könnte. Es gibt sowohl ein Kit Fahrwerk als auch einfache Möglichkeiten, den Motor sportlicher zu machen. Die Basis wie gutes Chassis oder Bremsen sind ja vorhanden.

 

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Racing oder Standardmodell?

Zum Testen gab es außer der RX300 nur die Enduro Standard Modellpalette. Die Racing Modelle kommen wie immer erst im Herbst. Klarerweise sind die Racing Fahrwerke besser. Bei Beta muss kein Enduro Profi ein Kit Fahrwerk kaufen. Das Kayaba Racing Fahrwerk hat das Potenzial für jeden Titel. Abgestimmt sind die Racings für schnelles Enduro.

Solange man mit den Standard RR aber im schweren Gelände bleibt, gibt es hier keinen Nachteil. Im Gegenteil: Für Hardenduro bietet das weich abgestimmte Fahrwerk sogar Vorteile gegenüber dem Racing Derivat, was für die meisten Hobbyfahrer ausreichen sollte. Dazu kommt bei den Zweitaktern noch der Vorteil, dass man auf der Tankstelle kein Gemisch mehr tanken muss.

 

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Fazit: Die 2024er Betas sind gute Enduros und es ist für jeden etwas dabei. Racer werden zu Racing greifen und für Hobbyfahrer reichen die Standardmodelle absolut aus. Wie bei jedem Hersteller gibt es bei Betas Stärken und Schwächen, die man selbst abwägen muss. Beispielsweise haben die Vergaserbestückten 2-Takter eine geringere Reichweite als Einspritzer, sind aber technisch so einfach, dass sie kaum ausfallen können. Das muss jeder selbst entscheiden.

Die neue RX 300 ist dermaßen gelungen, dass gleich eine für den eigenen Fuhrpark bestellt wurde!

 

Zur Beta Website mit allen Modellen: https://www.betamotor.com/de/

 

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Bericht: Enduro-Austria R.W. 

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