Graham Jarvis hat die Red Bull Romaniacs nach Hause gefahren. Der Brite kommt mit seiner Husaberg als erster ins Ziel. Vorjahressieger Chris Birch wird Zweiter. Auch Lettenbichler hat es geschafft und reitet mit seiner Verletzung als Dritter über die Ziellinie. Pech hatte der Österreicher Lars Enöckl der sehr gut unterwegs war. Sein Bike gab nach dem Servicepoint den Geist auf. – Update vom Tag 4 und Abschluss der Red Bull Romaniacs, des härtesten Extrem-Enduro Rennens der Welt. Vor 5 Tagen starteten 176 hoch motivierte Fahrer die Red Bull Romaniacs 2011 mit dem Prolog in der Innenstadt von Sibiu, um danach innerhalb von 4 Tagen 600km Strecke hinter sich zu bringen. Dabei misshandelten sie sowohl ihre Motorräder als auch die eigenen Körper aufs Ärgste und 124 kamen heute wieder in Sibiu an...
Der Beste von Ihnen, Graham Jarvis dominierte das Rennen, bis auf einen Tag, an dem Birch die Führung übernahm, durchgängig und gewann es heute zum zweiten Mal. Wie alle anderen musste er ins Extreme gehen, um die schweren Passagen des PRO-Tracks und die Stürze zu überstehen, sein Bike zu reparieren und mit der Erschöpfung fertig zu werden. Doch er fuhr auch heute wieder wie ein „Chirurg“, hatte ausreichend Energie und beanspruchte den wohlverdienten Tages- und Gesamtsieg für sich. Nachdem er 2008 die Red Bull Romaniacs zum ersten Mal gewonnen hatte,blieben seine hartnäckigen Versuche in 2009 und 2010 erfolglos.
Graham Jarvis: „Ich freue mich riesig, die Red Bull Romaniacs heute zum zweiten Mal gewonnen zu haben! Es ist ein einmaliges Rennen und ich komme garantiert nächstes Jahr wieder. Obwohl der Tag heute wieder knochenhart war... ;-) Ich musste die ganze Zeit Druck machen, da ich mir sicher war, dass Chris niemals aufgeben würde. Dann verfing sich mein Hinterrad auch noch in einem Draht, ich stürzte undbrauchte dann ewig, das Ding wieder aus dem Bike zu operieren. Aber jetzt bin ich hier und möchte mich auch gleich für die Super Unterstützung von Husaberg und GoldenTyre bedanken!“
Graham hatte in der Tat einen sehr motivierten Chris Birch hinter sich, der während des ganzen Rennens eine Top-Leistung zeigte und dann mit ansehen musste, wie sein Kontrahent den Sieg einheimste. Anders als viele seiner Mitstreiter, die in den nächsten Tagen nicht mehr in die Nähe eines Motorrades kommen wollen, denkt Chris schon wieder an sein nächstes Rennen am Samstag in Südafrika. Respekt! Chris: „Heute war der schwerste Tag für mich, ich musste kämpfen um mein Tempo zu halten aber es war immer noch ein Traum zu fahren. Als zweiter nach Graham zu kommen ist eine Ehre, der Typ ist einfach Klasse. Und ich liebe dieses Rennen: Ich bin weltweit schon einiges an Rennen gefahren, dies hier ist das Beste! Falls jemand darüber nachdenkt, mitzufahren, kann ich nur dazu raten, trefft aber ein weise Entscheidung, in welcher Klasse...!“
Der Dritte der Tages- und Gesamtwertung, Andreas Lettenbichler, ist heute in das Rennen gegangen als gäbe es kein Morgen, und machte richtig Druck. Er schloss gut zu Graham auf und forderte ihn im Laufe des Tages mehrfach heraus. Seine Fahrkünste ließen einige seiner Weltklasse-Mitbewerber staunend an der Strecke verzweifeln, als sie versuchten, seiner Spur zu folgen. Unglücklicherweise musste Letti zwei üble Stürze einstecken, bei denen auch sein GPS zerstört wurde. Da man Letti jedoch selten ratlos sieht, fuhr er zur Navigation einer Gruppe Hobby-Fahrer hinterher, was ihm dann den dritten Platz sicherte. Letti: „Ich bin froh, dass es vorbei ist, auch wenn es ein schönes Rennen war. Morgen arbeite ich schon wieder – aber werde super Erinnerungen dabei haben und mich über meinen Podiumsplatz freuen.“
Xavi Galindosorgte heute für ausgiebigen Gesprächsstoff: Der in der PRO-Klasse gestartete Spanier war bis zu einem Pfad oberhalb einer vertikalen Felswand gut unterwegs, verlor dann aber die Kontrolle und sein Motorrad stürzte ab. Es kam am Rand eines Sees zu liegen und war von dort nicht wieder nach oben auf die Strecke zu bringen – also entschied sich Xavi, durch den See zu schwimmen, ein Ruderboot zu kapern, Hilfe zu organisieren und das Motorrad per „Fähre“ zu bergen. So verlor er nur eine Stunde und sicherte sich so den fünften Platz in der Gesamtwertung. Auf der Preisverleihung wurden ihm daraufhin Schwimmflügel überreicht.
Martin "Frejn" Freinademetz: “Wir hatten bisher nie so eine hohe Anzahl von Fahrern, die es ins Ziel geschafft haben. Die Ursachen dafür liegen auf der Hand, zum einen das gute Wetter und die dadurch gute Traktion aber sicher auch die gute Vorbereitung: Wir haben 600km Strecke präpariert und markiert; 400 Helfer beschäftigt; 20.000 Liter Treibstoff und 390 Liter Motorex-Öl auf die 16 Tankpunkte verteilt; 40 Check- und 4 Service-Punkte eingerichtet; die Fahrer und Teams versorgt und untergebracht; Weltklasse Rettungs- und Sicherheits-Service gewährleistet und sind froh, dass das alles geklappt hat. Die Red Bull Romaniacs 2011 waren eine würdige Veranstaltung für den Extrem-Enduro-Sport. Ich bedanke mich bei unserem super Team und den Teilnehmern für den gemeinsamen Erfolg. Wir starten jetzt mit den Vorbereitungen für das nächste Jahr: 2012 werden die Red Bull Romaniacs Teil der weltweiten Extrem-Enduro Meisterschaft!“
Ergebnisse:
www.redbullromaniacs.com/results/results-2011/
Infos:
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Foto: Claudius Vasilescu, RedBullRomaniacs