Die Enduro-Trophy Ära ist ja nach 17 Jahren endgültig vorbei - Daran lässt sich nicht mehr rütteln. Peter Bachler lässt aber mit weiteren Rennen für die kommende Saison aufhorchen. Dabei soll es in erster Linie um die Jugend gehen - aber auch die Team-Trophy soll noch weiterlaufen...

 

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In einem Interview mit Peter Bachler erklärt der langjährige Veranstalter wie es eigentlich zur Enduro-Trophy kam und was nach deren Ende noch weiter geplant ist:

Wie und wann ist eure Enduro Rennserie eigentlich entstanden?

Bachler Peter: „Schon in den frühen 2000er Jahren habe ich mit unserem Club, dem OLRT – Oberlandler Racing Team einige Rennen veranstaltet, das war eigentlich zuerst nur clubintern, doch im Jahr 2002 veranstalteten wir ein größeres Steilhangrennen mit über 90 Startern, da war dann klar, dass das Ganze in etwas offiziellere Bahnen gelenkt werden muss! Im Jahr 2003 suchte der Veranstalter der damaligen Offroad-Challenge eine Location für den Finallauf, dieser wurde dann von mir in St. Georgen als 5 Stunden Einzelbewerb durchgeführt. 2004 war die Offroad-Challenge leider Geschichte und so gab es das erste eigenständige Herbstenduro in St. Georgen. Für 2005 organisierte ich zwei Läufe für die Orange Trophy, einer in Rothenfels und einer in St. Georgen um dann ab 2006 die komplette Rennserie zu übernehmen, das war dann die Geburtsstunde der heute bekannten Enduro Trophy! Über die Jahre sind wir stetig gewachsen, haben dazugelernt und der Rest ist eigentlich Geschichte.“

Wie groß ist Eure Crew?

Bachler Petz: „Am Anfang waren sehr viele Leute am Organisieren und Planen, das war teilweise schon Zuviel, weil wir alle noch recht unerfahren waren und sich die genauen Abläufe erst einspielen mussten. Da konnte es schon vorkommen, dass im Vorfeld über 30 Personen für den Ablauf und den Streckenbau unterwegs waren. Heute sind wir im Grunde nur mehr zu Dritt, ich bin für das ganze Marketing, die Werbung, Homepage, Behördenwege und Gespräche mit den Grundstückseigentümern zuständig. Nach den Rennen müssen die kompletten Rekultivierungsmaßnahmen wie z.B. Baggerarbeiten und das Einsäen der befahrenen Flächen organisiert sein, um auch nach einer Veranstaltung die Behörden zufrieden zu stellen. Dann habe ich noch zwei Jungs, die mir beim Streckenbauen helfen und das war es eigentlich. Die Zeitnehmung ist angemietet und am Renntag selber läuft das ganze wie ein Familienbetrieb, da habe ich meine Schwägerin und meine Frau bei der Anmeldung und natürlich noch meine Marshall-Fahrer, die einen reibungslosen Ablauf garantieren.“

Was wünschst du dir als Veranstalter von den teilnehmenden Fahrern?

Bachler Petz: „Ich würde mir von den Fahrern wünschen, dass die Grundstimmung im Fahrerlager wieder etwas lockerer wäre, früher wurden seltene Diskussionen allenfalls bei einem Getränk nach dem Rennen kurz besprochen, heute versuchen die Fahrer teilweise das Reglement in irgendeine Richtung zu den eigenen Gunsten zu drehen. Immerhin geht es nicht um eine Weltmeisterschaft, sondern um eine Amateurveranstaltung, wo der Spaß im Vordergrund stehen sollte! Wenn die Fahrer nach der Siegerehrung gesund und mit einem Grinsen im Gesicht nach Hause fahren, glaube ich, dass ich meinen Job gut gemacht habe.“

 

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Die Enduro-Trophy ist leider Geschichte, was ist für 2020 bei dir geplant?

Bachler Petz: „Auf jeden Fall viel Urlaub :-) ! Ich glaube aufhören soll man, wenn es gut läuft und nicht, wenn sich keiner mehr für deine Sache interessiert! Wir hatten im heurigen Jahr großen Erfolg und unglaublichen Andrang bei den Rennen, tolle Locations und Strecken, sodass ich mich entschlossen habe, das die Enduro-Trophy mit Ende 2019 endgültig Geschichte ist. Die Bühne komplett verlassen werde ich sicher nicht, aber es war an der Zeit, für meine Familie und meine Arbeit einen Schritt leiser zu treten. Aufgrund meines Arbeitgebers RedBull werde ich der Enduro-Community aber sicher erhalten bleiben, denn am RedBull-Ring bin ich natürlich nach wie vor anzutreffen.

Gibt es bzw. wird es 2020 weiterhin ein Angebot für Kids geben?

Im Kinderbereich möchte ich auf jeden Fall auch im nächsten Jahr etwas machen, denn die Nachfrage nach Kinderrennen ist so groß wie schon lange nicht mehr und durch den Wegfall der Trophy möchte ich den Nachwuchs auf keinen Fall hängen lassen. Wie genau das ausschauen wird, muss ich mir noch überlegen, aber es sollte in etwa so ablaufen, wie es bisher am Sonntag war, eventuell mit einem Hobby-Teamrennen und danach mit den Kinderrennen in den bekannten Klassen bis 85ccm. Das Ganze wird sich im Raum Murtal abspielen, zwei Rennen sollen am RedBull-Ring und zwei Rennen auswärts stattfinden. Durch den Wegfall der Trophy kann es natürlich sein, dass der Level und die Qualität der Strecken nicht ganz gehalten werden kann, wichtig ist es aber meines Glaubens, dass nach wie vor Angebot bestehen bleibt!“

Wirst du selber auch wieder am Motorrad unterwegs sein?

Also Rennen fahre ich definitiv keine mehr, ich werde aber mit meinem Sohn, der jetzt 10 Jahre alt ist durch Österreich fahren und ihn bei diversen Veranstaltungen unter die Arme greifen und eher im Fahrerlager anzutreffen sein!“

Petz wir wünschen Dir alles Gute für die Zukunft und Danke für die vielen tollen Rennen!

Link: http://enduro-trophy.com/

 

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Text: P.B. EART,  Bilder: Lucas Pripfl, Johannes Kundegraber 

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