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Der Kärntner Manuel Isopp hat als einziger Österreicher bei der Enduro Europameisterschaft in Schweden teilgenommen. Hier sein Erfahrungsbericht: „Die Anreise betrug ca. 22 Stunden reine Fahrzeit, rund 1800 Kilometer. Die offizielle Eröffnung vom Fahrerlager am Donnerstag um 9:00 Uhr wurde von Svemo, dem veranstaltenden Motorsportclub, perfekt eingehalten. Fahrerlager mitten in der Ortschaft, neben der Sportarena und alles auf Asphalt. Strom- und Trinkwasserzugang für das gesamte Fahrerlager sowie Duschmöglichkeiten usw. alles top organisiert.

Ab Donnerstag waren auch alle 3 Tests fertig zur Besichtigung. 2 Endurotests mit ca. 8min Fahrzeit und ein Crosstest mit knapp unter 3 Minuten. Die Endurotests waren sehr schnell gesteckt, eine gute Abwechslung aus Wald und Wiesen, wobei es im Wald schon ziemlich technisch wurde.

 

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Bei der Besichtigung konnte ich von der Geländebeschaffenheit wenig Unterschied zum Terrain in Österreich finden. Bei den Tests war mit viel Staub zu rechnen, da es in dieser Gegend zuvor 3 Monate keinen Niederschlag gab. Am Freitagnachmittag war dann die Anmeldung und Technische Abnahme und die Motorräder kamen in den Parc Fermé.

Freitagabend wurde dann am nahegelegenen Schotterparkplatz ein Prolog gefahren. Dieser bestand aus verschieden, teils sehr aufwändig gebauten Hindernissen. Rundenzeit ca. 40 Sekunden.
Wie schon teilweise aus der WM bekannt starteten hier immer zwei Fahrer nebeneinander (Parallelbewerb).
Zwei Runden wurden gefahren inklusive Spurwechsel nach der ersten Runde, so dass jeder die gleiche Chance hatte. Gemessen wurde die Zeit beider Runden und diese wurde dann am Samstag zu den Testzeiten mit einberechnet.

Samstag dann Start zum Rennen.
Ca. 5 Minuten nach dem Start war der Crosstest, welcher auf einer Skipiste gefahren wurde.
Die Kulisse war echt top und es waren auch sehr viele Zuseher, da das Gelände nur knapp oberhalb der Stadt lag. Nach und nach kamen hier sehr viele Steine aus dem Boden, die es nicht leichter machten.

Bis zum Endurotest 1 waren es dann eine ca. 45min Etappe, die quer durch die schwedischen Wälder führte. Großteils schwedisches Militärgebiet. Im Test 1 war es im Wald teilweise nass mit wenig Traktion und dann auf den Wiesen wurde es richtig schnell.

Weiter zum Endurotest 2 - dazwischen war die erste Zeitkontrolle nahe dem Fahrerlager zu passieren. Die zwei Tests wurden mit ca. 1 Stunde Etappe verbunden, teils auch im öffentlichen Straßenverkehr.

 

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Der Test 2 war sehr schnell ausgefahren, da sich im trockenen Untergrund viele Spurrinnen bildeten. Teilweise 20 Meter lang und fast einen Meter tief. Spätestens jetzt sah man den Unterschied zum österreichischen Gelände. Auch Sand unter der Wiese kam hervor. Es war richtig schwer hier eine gute Linie zu finden und trotzdem schnell zu sein. Am Samstagabend, beim letzten Test, setzte dann auch noch Regen ein, der alles ziemlich schwierig machte.

Am Sonntag wurde wieder die gleiche Etappe mit den drei, schon sehr ausgefahrenen, Tests gefahren.
Eine Runde in Skövde betrug ca. 70km und pro Renntag musste diese dreimal gefahren werden. Also in Summe wurden Samstag und Sonntag ca. 420km Etappe gefahren. Wenn diese auch nicht sehr anspruchsvoll war, zerrten die Länge und das hohe Tempo schon sehr an den Kräften und der Konzentration.

Ich konnte am Freitag beim Prolog gegen meinen direkten Gegner dem Esthen Pritt Biene gewinnen und meine Prologzeit reichte für Platz 10 in der Klasse Over 250 4T.

Samstag kam ich von Anfang an gut zurecht, konnte an den einzelnen Tests gute Zeiten fahren - teilweise habe ich damit unter den Top 10 in meiner Klasse mitgehalten. Letztendlich schlichen sich bei mir aber einige kleine Fehler ein und ich landete in der Tageswertung auf Platz 13.

Sonntag hatte ich Schwierigkeiten auf den ausgefahrenen Tests gute Linien zu finden, ich kämpfte aber trotzdem um Platz 12 in der Tageswertung. Leider verlor ich durch einen Sturz im letzten Test wertvolle Sekunden und rutschte damit auf Platz 14.

Für mich war dieses Rennen echt gut. Ich habe hier wieder einiges dazugelernt und hoffe, dass ich auch in Zukunft wieder an solch professionellen Rennen teilnehmen kann.
Einen Start in der EM würde ich jedem Enduristen empfehlen, da der klassische Enduromodus echt cool ist."

FB-Link:  https://www.facebook.com/manuel.isopp.9

 

Text/Bild (FB): Manuel Isopp

 

 

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