Maurice Egger – Drama und Kampfgeist in der ÖM Open: Maurice Egger, der amtierende Staatsmeister und aktuell auch Führender in der diesjährigen ÖM Open Zwischenwertung, ging mit seiner KTM 350 EXC-F an den Start in der ÖM Open Klasse:
„Am Renntag war es bereits in der Früh extrem heiß, dass spürten alle Fahrer enorm denke ich. Vielleicht ein Grund dafür für die zahlreichen Crashes die es an diesem Tag gab. Gleich nach dem Start konnte ich mich auf den vierten Platz einreihen, das klappte relativ gut und ich konnte an die Führungsgruppe aufschließen, ging aber dann mangels guter Streckenkenntnis unsanft zu Boden. Dies ging Glücklicherweise glimpflich aus und ich konnte das Rennen gleich wieder aufnehmen und erneut an die Spitzengruppe heranfahren.
Überholmanöver gestalteten sich bei dem Tempo als sehr schwierig. Die extreme Hitze bemerkte ich am allermeisten am Oberkörper, der wurde extrem heiß, was meiner Konzentration schadete. Zudem hatte ich keine Abreißfolien mehr auf der Brille und ich entschied mich für einen kurzen Boxenstop um zu Tanken und eine neue Brille zu holen.
Nach dem verlassen der Tankzone und sprang mit gewaltigem Speedüberschuss über den ersten Sprung. Danach kam ein Table und ein Step-Up Sprung. Just am Table Sprung bekam ich einen ordentlichen Schlag auf das Hinterrad und ich ging mit gut 60 km/h kopfüber über den Lenker und knallte in den Gegenhang. Nach diesem heftigen Einschlag musste ich zuerst mal überprüfen ob bei meinem Körper noch alles Funktionsfähig ist und schnappte nach Luft.
Glücklicherweise halfen mir zwei Leute von der Strecke zu kommen, da mir wirklich schwummrig war und der Gasgriff zudem bei meinem Motorrad steckte. Da habe ich bemerkt, dass ich die Fahrt so nicht fortsetzen konnte. Leider hatte keiner der Anwesenden ein Werkzeug dabei, mit dem ich den Gasgriff reparieren konnte und so entschied ich mich im Zuschauerbereich retour in die Box zu rollen, weil die Box nur 100 Meter entfernt war. In der Hektik und mit dem Stress im schwummrigen Kopf nicht noch mehr Zeit zu verlieren war ich Glücklich über die Hilfe zum reparieren des Gasgriffes.
Leider bekam ich dann zwei Strafminuten wegen Verlassen der Strecke und Fremde technische Hilfe bei der Motorradreparatur aufgebrummt. Selbstverständlich stehe ich hinter diesem Entscheid der Rennleitung und akzeptiere diese, auch wenn es einem natürlich innerlich weh tut. Den Rest des Rennens versuchte ich Schadensbegrenzung zu betreiben und fuhr beherzt bis zum Schluss und wurde als vierter gewertet.
Gleich nach dem Rennen aber gab mein Körper W.O. und ich kollabierte kurz für ein paar Sekunden, weil ich bis zum Schluss wirklich alles gegeben habe. Danke an alle die mir dort geholfen und mich versorgt haben.
Nun einige Tage danach; habe ich noch immer Schmerzen im Nacken, Rücken, Ellbogen, Bein…bin aber schlussendlich wirklich froh, das bei diesem heftigen Abgang nicht mehr passiert ist. Wenn man mit dem Kopf derartig einschlägt, könnten unter Umständen wirklich ernste und lebensbedrohliche Verletzungen auftreten! Danke hier an meinen Schutzengel und an die tolle Arbeit meines KENNY Helms, der aufgrund der MIPS Technologie mit Sicherheit einen Großteil der Aufprallenergie abgefangen hat!
Glücklicherweise konnte ich dennoch wertvolle Punkte für den Staatsmeistertitel sammeln und führe mit gesamt 180 Punkten aktuell nach wie vor mit 19 Punkten Vorsprung auf den derzeit Zweitplatzierten.“
Quellen: Rene Novak, Team KTM Walzer Presse/PR