Du wolltest schon immer einmal mit einer Sportenduro in der Wüste fahren? Wir haben im Frühjahr 2024 bei X-tracks eine Wüstentour in Marokko gebucht. Hier unser Reisebericht:

 

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Im März 2024 haben wir uns dazu entschlossen eine neue Erfahrung zu machen und eine Tour in der Wüste zu buchen. Endlich mit der Sportenduro in die Dünen… Dabei haben wir uns kurzfristig für eine Tour mit X-tracks entschlossen. Die Anbieter sind als Veranstalter des Acrapovic Enduro Weekends, der Offroadchallenge sowie Endurotouren in Istrien und anderen Veranstaltungen bekannt. X-tracks hat sich nach der Zeit der Rennveranstaltungen auf Endurotouren spezialisiert und bieten seit über 10 Jahren auch Touren in der Wüste an. Bei Enduroprofis mit solcher langjähriger Erfahrung fühlt man sich dann natürlich gleich gut aufgehoben.

Nachdem wir den Veranstalter angeschrieben hatten, wurde uns gleich eine Programmübersicht übermittelt. Dabei ist nicht nur das Fahren in den Dünen und auf den Rallyepisten geplant. Dem Veranstalter ist es auch wichtig, den Teilnehmern die Kultur des Landes ein wenig näher zu bringen. Ein schönes Gesamtpaket stand also am Programm.

 

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Also Flug gebucht und die Endurosachen vorbereitet. Es gibt mehrere Möglichkeiten nach Marokko zu gelangen. Zu unserer Zeit gab es Flüge von Wien über Paris, Amsterdam und Istanbul. Darüber hinaus gibt es auch Direktflüge von Venedig. Sehr interessant für alle die eher im Süden Österreichs wohnen. Der Flug nach Casablanca ist nicht im Paket enthalten und hat in unserem Fall über Paris um die 450,-- gekostet. Bei früherer Buchung geht das aber auch günstiger.

Von Graz aus, würde ich das nächste Mal allerdings auch die Anreise nach Venedig ins Auge fassen. Man ist in ein paar Stunden dort und erspart sich das Umsteigen an den Flughäfen und auch noch einiges an Geld für den Flug.

 

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Im angebotenen Paket inklusive ist dann auch noch ein weiterer Inlandsflug in Marokko. Dieser wird von Veranstalter gleich mitorganisiert. Von Casablanca geht es nämlich mit einer Stunde Flug weiter in den Osten nach Errachidia. Bei der Ankunft am Flughafen wurden wir auch schon direkt von den Guides begrüßt.

Also Gepäck in den Kastenwagen und mit dem Taxi ab ins erste Hotel wo bei einem ersten Getränk die folgenden Tage besprochen wurden und natürlich auch die ersten Benzingespräche stattfanden.

 

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Tag 1:

Am ersten Tag wird aus diesem Hotel auch gleich wieder ausgecheckt. Die Tour beginnt nämlich mit einer ersten Motorrad-Etappe von Errachidia nach Merzouga weiter in den Süden.

Die Einsatzgeräte KTM EXC 350F standen bereit, waren gut gewartet und mit neuer- oder sehr guter Bereifung ausgestattet. Das Gepäck wurde in das Servicefahrzeug verladen und wir konnten erste Rallyeluft auf einer ca. 150km Etappe schnuppern.

 

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Diese ersten Kilometer waren schon beeindruckend. Unendliche Weiten mit verschiedensten Geländeformen. Für Enduropiloten ohne Erfahrung mit Sand oder Dünen wurde der erste Tag sehr gut gestaltet. Von den Steinpisten ging es behutsam in erste, kleine Dünenfelder um das Fahren auf Sand kennenzulernen. Da gibt es doch einige Dinge zu beachten um nicht gleich über den Lenker abzusteigen.

Zum Ende des Tages sind wir dann schon tief in die Sahara vorgedrungen und haben uns die ersten großen Dünen vorgenommen. Wirklich ein Spaß da drinnen herum zu „surven“…

 

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Mittags machten wir bei einem netten Restaurant in einem schönen Innenhof in der Stadt Erfoud halt und konnten uns auch einen ersten Eindruck der marokkanischen Küche einholen. Am Ende dieser Verbindungsetappe wartete das Servicefahrzeug bereits beim Hotel der Hauptbasis für diese Abenteuerwoche. Dabei handelt es sich um eine saubere Hotelanlage mit sehr gutem Standard.

Das erste Abendessen hat uns auch sehr überrascht. Die Marokkaner kochen wirklich gut. Besonders der marrokanische Salat ist ausgezeichnet und auch die Beilagen und das Gemüse sind immer sehr frisch. Außerdem gibt es auch fast immer ein großes Obstangebot dazu wobei die Frische und er Geschmack viel besser sind als daheim.

 

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Tag 2:

Bereits am zweiten Tag überraschte uns der Anbieter mit der Ankündigung eines besonderen Updates. Der Chef des Hotels ist auch Besitzer eines Wüstencamps und hat uns ohne Aufpreis einen 2-tägigen Aufenthalt im Camp statt im Hotel angeboten. Wir haben natürlich zugesagt. Aber dazu später mehr…

 

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Am zweiten Tag ging es für die Gruppe nach Süden weiter in Richtung der Stadt Ouzina. Dabei durchquerten wir unter anderem ein sehr langes Bachbett. Zu Mittag gab es einen Snack in einem kleinen Wüstendorf wo man auch das Leben der einfachen Leute kennenlernen konnte. Wir haben dort auch von den einheimischen Kindern für wenige Euros kleine Souvenirs gekauft. Für diese Menschen ist dieses wenige Geld eine wichtige Einnahme für das Leben in dieser kargen Steinlandschaft…

Natürlich haben wir auch am zweiten Tag mehrere Dünenlandschaften durchquert und je länger man sich mit dem Dünensand beschäftigt desto flüssiger wird nach und nach die Fahrweise und es macht immer mehr Spaß!

 

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Das Highlight des Tages war dann der Check-In in dem angekündigten Wüstencamp. Dieses Camp steht direkt im Wüstensand, mitten in den Dünen. Ein komplett autarkes Camp mit Top-ausgestatteten Zelten. Große Betten, WC, Dusche, Klimaanlage usw. Am Abend gab es dann ein mehrgängiges Menü vom Feinsten bei dem die Kellner die Speisen sogar mit weißen Handschuhen servierten. Zum Abschluss gab es noch ein kleines Kulturprogramm am Lagerfeuer, vor dem tagsüber die Rallye-Fahrzeuge vorbeibrettern. Einfach außergewöhnlich!

Die Crew hat uns vom Hotel samt Gepäck mit einem Geländewagen in das Camp verbracht. Alleine die Anreise per Allradfahrzeug mitten durch die Dünen war schon ein kleines Abenteuer für sich.

 

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Tag 3:

Bachbett, Steinwüsten, Riesendünen, Flussbett, ausgetrocknete Seen und ein interessanter Besuch eines marokkanischen Marktes inklusive Essen in einem traditionellen Restaurant… Das komplette Programm. Wir haben auch viele andere Abenteurer und Gruppen auf 2-und 4-rädrigen Fahrzeugen getroffen. In dieser Region gibt es jede Menge Rallye Raids mit allen möglichen Fahrzeugen. Am Abend sind wir wieder in unser Basishotel zurückgekehrt von wo wir ein weiteres Mal mit dem Geländewagen in das Wüstencamp gebracht wurden.

 

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Tag 4:

Der vierte Tag unseres Abenteuers führte uns durch die „Erg Chebbi“ Wüste und dann über lange Pisten in Richtung „Erg Znaigui“ Nationalpark. Außerdem besichtigen wir eine Mine wo Edelmetalle auch heute noch per Handarbeit abgebaut werden. Man sieht dort auch noch die Reste der Gebäude der französischen Kolonialherrschaft Marokkos.

Link: Die Basis der Tour in Merzouga auf Google Maps

Am Ende des Tages haben wir uns nur von den Protektoren und den Endurostiefeln getrennt. Der Rest der Bekleidung blieb am Mann. Der Veranstalter hatte uns nämlich eine Tour mit einem CAN-AM Side-by-Side Car organisiert. Wir konnten also die Dünen auch mit einem leichten Allrad-Fahrzeug kennenlernen. Diese Tour ist zwar nicht Teil des Programms, der Touranbieter kann aber jederzeit solche Zusatzprogramme für die Gruppe organisieren, und wenn wir schon mal da sind…

 

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Tag 5:

Alles hat leider ein Ende… Es stand der letzte Tag am Programm. Diese letzte Etappe mit ca. 150km brachte uns vom Basiscamp über Erfoud wieder zurück nach Errachidia. Dieses Mal allerdings über eine andere Route als bei der Hinfahrt.

Unser Guide Michele hat da nochmals alles reingepackt. Unter anderem einen langen Canyon und ein Oasengebiet wo die Lebensmittel für die Region angebaut werden. An diesem letzten Tag sind wir außerdem in einen kleinen und zum Glück sehr kurzen Sandsturm geraten. Sehr eindrucksvoll wie schnell man da die Orientierung verlieren kann…

 

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In Errachidia angekommen, checkten wir noch einmal im ersten Hotel unserer Reise ein und wurden vom Hotelchef zu einem sehr guten Abendessen in der Stadt eingeladen. Ein schöner Abschluss der Offroadtour.

Ebenfalls im Tourprogramm inkludiert ist dann eine weitere Übernachtung in einem Hotel in Casablanca. Am vorletzten Tag wurden wir mit dem Taxi zum Flughafen in Errachidia gebracht von wo wir mit dem bereits gebuchten Inlandsrückflug nach Casablanca flogen. Nach dem Check-In in diesem sehr exklusiven und modernen Hotel konnten wir uns noch einen Tag lang die Stadt Casablanca ansehen bevor es am Tag darauf wieder vom Flughafen in Richtung Heimat ging.

 

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Wir finden das gesamte Paket als sehr gut gelungen. Die Veranstalter sind immer in der Nähe und sehr bemüht die Teilnehmer zu versorgen. Sie haben auch mehrmals für uns verschiedene Sachen und auch Hopfengetränke organisiert, welche nicht so wie bei uns gewohnt in jedem Laden verkauft werden.

In der ganzen Woche hatten wir unterwegs nur einen „Platten“ der vom Guide gleich mittels Ersatzschlauch behoben wurde. Die Crew hat viel Erfahrung und kennt vor Ort jede Menge Leute - Das Gesamtpaket wurde mit mehreren kulturellen Punkten abgerundet und wir können X-tracks jedenfalls weiterempfehlen.

 

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Anbei noch ein paar Tipps für dieses Abenteuer:

Bekleidung:

Im März hat es in dieser Region angenehme Temperaturen um die 22 Grad. Es reicht also eine leichte Endurobekleidung mit Rennshirt und ev. eine ärmellose Jacke. Da es sehr staubig ist wäre eine Ersatzbrille bzw. Brillenglas von Vorteil. Außerdem ist eine Brille mit verdunkeltem Glas recht angenehm, insbesondere da die Konturen der Dünenkanten besser sichtbar sind.

Reiseapotheke:

Eine Sonnencreme und vor allem eine Gesichtscreme sind vorteilhaft, da die Sonne auch bei den niedrigen Temperaturen in Verbindung mit dem Staub die Haut sehr schnell austrocknen lässt. Ev. auch einen Lippenschutz. Eine Reiseapotheke mit Schmerztabletten, Salbe für Schwellungen, Durchfallmedikamente etc. sollten natürlich auch immer dabei sein.

Internet:

In den Hotels gibt es WLAN welches aber nicht immer verfügbar, und oft sehr langsam ist. Grundsätzlich für den privaten Bereich aber ausreichend. Wer eine stabilere Internetverbindung haben möchte, sollte sich gleich am Flughafen eine marokkanische SIM Karte besorgen. Am besten vom Anbieter „Telekom“ Und am besten gleich vom Mitarbeiter freischalten lassen da dies eher kompliziert ist. 10GB Datenvolumen kostet ca. 100 Dirham, also 10, Euro. Die Verbindung mit 4G war sehr gut.

 

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Bargeld und Einkäufe:

Ebenfalls am besten gleich am Flughafen in der Wechselstube besorgen. Jedenfalls benötigt werden ca. 100 Dirham (10,-- Euro) pro Tag zum tanken sowie 100 Dirham für Mittagessen oder Snacks. Für weitere Besuche von Restaurants oder Bars sowie Souvenirs könnte man noch ein paar Dirham mehr in Betracht ziehen. Pro Tag als ca. 300 Dirham (30,-- Euro)
Ein kleines Bier kostet in dieser Region im Geschäft ca. 35 Dirham (3,5 Euro)

Generell ist das Angebot an Bier bzw. Alkohol sehr beschränkt. Es ist aber möglich dies in bestimmten Läden zu besorgen und die Restaurants haben auch kein Problem damit, wenn diese Getränke zum Essen mitgebracht werden.

Zusatzprogramme:

Wir haben uns auch an einem Abend eine CAN-AM Side-by-Side Car Tour reserviert. Die Ausfahrt dauerte eine Stunde und kostete 120,-- Euro. (60,-- pro Person – Jeder konnte eine halbe Stunde das Steuer übernehmen) Diese Tour konnte auch in Euro bezahlt werden. Grundsätzlich kann im Notfall auch in Euro bezahlt werden (ZB. beim Tanken) Dirham sind den Einheimischen aber dann doch lieber. Selbstverständlich kann man auch das „Kamelreiten“ buchen. Anbieter gibt es dort überall.

Noch ein Tipp für das Restgeld am Ende der Tour: Wir empfehlen die übergebliebenen Dirham noch vor dem Flughafen zu verbrauchen. Beim „Duty Free Shop“ in Casablanca ist das Zahlen mit Dirham interessanterweise nämlich nur für ganz wenige Artikel möglich.

Kinder:

Die Bevölkerung und natürlich auch die Kinder sind im Vergleich zu unserer Heimat sehr arm, betteln oft und freuen sich immer über Süßigkeiten und den Kauf ihrer angebotenen Souvenirs. Ein paar "Bonbons" einzustecken ist also nichts verkehrtes :-)

Einreiseinfo:

Infos zur Einreise nach Marokko gibt es auf den Seiten des Außenministeriums. Beispielsweise ist die Einfuhr von Drohnen jeglicher Art strengstens verboten.

Wir hoffen, wir konnten dir dich mit unserem Bericht für ein Marokko Enduro-Abenteuer begeistern und wünschen dir viel Spaß bei deinem Wüstentrip mit www.X-tracks.eu 

Hinweis: Auf der Website sind derzeit noch alte Termine online.

Update Dezember 2024:

Termine sind derzeit bis März 2025 ausgebucht. Geplant sind u.a. zwei Termine für die Big Enduro Morocco im April.

Weitere Termine sind auf Anfrage möglich:

Kontakt persönlich mit Alen +385912020458, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder über die Facebook-Seite

 

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Bericht: Enduro-Austria. Fotos: Enduro-Austria, Guides und Tourgruppe 

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