Wels, Österreich – 19. Dezember 2024: Die FIM Hard Enduro World Championship existiert dank der Bemühungen der WESS Promotion GmbH und der großzügigen finanziellen Unterstützung von KTM. Aufgrund bekannter Umstände kann KTM diese Serie leider nicht mehr unterstützen. Das WESS Führungsteam um Winfried Kerschhaggl setzt weiterhin voll auf die Zukunft der Serie und plant bereits, die Serie unter neuen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Saison 2025 weiter zu organisieren und zu bewerben...

 

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In einem kürzlichen Interview mit SPEEDWEEK.COM erörterte er die erheblichen Auswirkungen der jüngsten Entscheidung von KTM und gab Einblicke in die weitere Entwicklung der Serie und die bevorstehenden Herausforderungen und die Chancen, die sich aus diesem Übergang ergeben.

SPEEDWEEK: Winni, wie hat sich die aktuelle Situation bei KTM auf die FIM Hard Enduro-Weltmeisterschaft ausgewirkt?

Winfried Kerschhaggl: Die WESS Promotion GmbH steht vor der Liquidation. Diese Entwicklung betrifft uns nicht nur als Organisation, sondern auch auf persönlicher Ebene. Dennoch ist unser Managementteam entschlossen, die FIM Hard Enduro-Weltmeisterschaft unter einer neuen juristischen Person fortzuführen. Die WESS Promotion GmbH existierte zur Deckung unserer Betriebskosten und wurde hauptsächlich von KTM finanziert.

SPEEDWEEK: Was bedeutet das konkret für die kommende Saison?

Winfried Kerschhaggl: Unser Plan ist, weitgehend am bisher angekündigten Kalender festzuhalten. Allerdings werden sich bei Bedarf Änderungen wahrscheinlich auf die Rennen in Übersee auswirken – insbesondere auf das Outliers-Event in Kanada. Das liegt nicht nur daran, dass wir selbst Kosten senken müssen, sondern auch daran, dass die Teams die Belastung durch die aktuelle Situation spüren. Reisekosten, die ohnehin schon eine Herausforderung darstellten, werden zu einem noch größeren Hindernis. Im Moment geht es vor allem darum, die Serie am Leben zu erhalten.

SPEEDWEEK: Um die Planungssicherheit für Veranstalter, Teams und Fahrer zu gewährleisten, sollte die neue Organisation schnell handeln.

Winfried Kerschhaggl: Auf jeden Fall! Wir haben mit allen Veranstaltern gesprochen, auch mit denen, deren Veranstaltungen nicht im Kalender 2025 stehen. Sie wollen ausnahmslos, dass die Meisterschaft weitergeht. Die Mehrheit möchte, dass dies auch in Zusammenarbeit mit der FIM geschieht. Darüber hinaus ziehen sie es vor, mit dem aktuellen Managementteam weiterzumachen, da die Erfahrungen und Lehren aus den vergangenen Jahren eine solide Grundlage bilden. Wir haben auch sofort Kontakt zu potenziellen Sponsoren aufgenommen und die ersten Gespräche waren sehr vielversprechend.

SPEEDWEEK: Glauben Sie, dass diese herausfordernde Situation auch Chancen bietet?

Winfried Kerschhaggl: Ohne Zweifel. Im Moment ist es schmerzhaft, aber all die Anstrengungen, die wir über die Jahre in die Meisterschaft gesteckt haben, wollen wir nicht ungenutzt lassen. Auch die Energie, die wir in die Entwicklung einzelner Veranstaltungen gesteckt haben, soll nicht umsonst gewesen sein. Wir haben viel gelernt und sehen großes Potenzial. Dieser Neuanfang bietet uns die Chance, die Meisterschaft grundlegend zu verbessern und weiterzuentwickeln.

SPEEDWEEK: Können Sie ein Beispiel für solche Einschränkungen nennen?

Winfried Kerschhaggl: Wir haben vor Jahren ein Konzept für eine Adventure-Enduro-Klasse vorgeschlagen. Damals wurde es nicht genehmigt, weil KTM der Meinung war, dass sie in dieser Kategorie keinen Fahrer hatten, der gewinnen könnte. Darüber hinaus können wir jetzt ernsthaft darüber nachdenken, ob wir Elektromotorräder zulassen oder sogar eine eigene Viertaktklasse einführen. Dies eröffnet die Möglichkeit, neue Plattformen zu schaffen, auf denen sich Hersteller, Fahrer, Sponsoren und Kunden in der Welt des Elite-Motorsports präsentieren können.

 

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Quelle: SPEEDWEEK.COM
Originalinterview auf Deutsch vom 18.12.2024
Link: https://www.speedweek.com

PA: WESS Promotion GmbH

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