Lars Enöckl nach Bruch der Kniescheibe erstmals wieder auf dem Motorrad: In kleinen Schritten versucht Hard-Enduro-Spezialist Lars Enöckl, seine Form wieder aufzubauen...

Nachdem er sich beim “Hixpania Hard Enduro” im Juni die linke Kniescheibe gebrochen hatte, musste der Lunzer seine X-GRIP-Husqvarna stehen lassen und sich ganz auf die Reha konzentrieren. Nun aber hat Enöckl zwei erste leichte Fahrtage auf einer Motocross-Strecke in Italien absolviert. So groß die Freude über das Comeback am Bike ist, so groß ist aber auch der Trainingsrückstand. Lars Enöckl ist sich bewusst, dass er noch einige Zeit braucht, um wieder in die "World Enduro Super Series" (WESS) zurückkehren zu können.

Lars Enöckl: "Ich freue mich, dass ich wieder auf dem Motorrad gesessen bin. Es waren zwar wirklich nur leichte, recht gemächliche Runden, aber das Fahrgefühl war gleich wieder gut, es hat sich alles stabil angefühlt. Allerdings war mir schon davor klar, dass ich bei Weitem noch nicht bei 100 Prozent bin. Ich muss die Belastung noch sehr dosieren. Wenn es intensiver wird, macht sich das Knie recht rasch bemerkbar. Ich trainiere zu Hause viel, um Stabilität und Kraft zurück zu bekommen. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen die nötigen Fortschritte mache, um bald wieder bei einem Rennen dabei sein zu können. Ich möchte mich aber auch bei all meinen Sponsoren und Partnern bedanken, dass sie diese Verletzungspause zusammen mit mir durchstehen. Ein spezielles Dankeschön an dieser Stelle an die Firma Gebetsroither, die es mir ermöglicht, nicht nur bei den Rennen im Wohnwagen immer meine gewohnte Ordnung und meine gewohnten Abläufe zu haben. Auch jetzt beim Wiederaufbau habe ich dadurch die Möglichkeit, problemlos und flexibel immer genau da trainieren zu können, wo es für meinen aktuellen Trainingsstatus am sinnvollsten ist."
Zur Vorgeschichte: den Bruch der linken Kniescheibe zog sich Lars Enöckl am 21. Juni 2019 in Aguilar de Campoo zu. Beim Prolog des zur WESS zählenden “Hixpania Hard Enduro” rutschte ihm kurz vor dem Ziel an einem Baumstamm das Hinterrad weg. Es folgte ein "Umfaller", der unmittelbar keine allzu großen Schmerzen verursachte. Später dann hat sich das vermeintliche Hämatom als Bruch der Kniescheibe herausgestellt.
LINK: Lars Enöckl Homepage

PA: Hartenduro.at Fotos: (c) Enökl und Mihai Birca
Auch dieses Jahr wurde wieder im Bulgarischen Kazanlak die mittlerweile 12. Auflage der Six Days Crazy Job Hardenduro-Rallye ausgetragen. In der Woche vom 18.08. – 23.08. hat das internationale Fahrerfeld in drei verschiedenen Klassen (Profi, Expert, Standard) im wirklich sehr abwechslungsreichen Gelände rund um das Buzludzha-Monument gegeneinander antreten können.
Das Rennen selbst setzt sich aus einem Prolog und vier Offroad-Tagen zusammen, die je nach Klasse unterschiedlich heftig ausfallen können. Sehr zur Freude der teilweise schon schwer geschundenen Fahrer gibt es nach drei Tagen am Motorrad einen Ruhetag um sich und das Material für die finalen zwei Tage vorzubereiten – dieser wird auch recht gerne zur Auffüllung der Elektrolytspeicher mit dem ein oder anderen hopfenhaltigen Kaltgetränk genutzt, was den Mythos, dass der dritte Tag der härteste wird, jedes Jahr aufs Neue befeuert. (Am Ruhetag wurde angeblich noch nie ein Rennen gewonnen, aber schon unzählige verloren)
In diesem Jahr war auch die Klasse Profi relativ stark besetzt, was in den vergangenen Jahren leider nicht immer der Fall war – hier haben meist nur eine Hand voll Fahrer das Ziel am letzten Tag gesehen. Grund dafür war sicherlich die recht ungewöhnlich hohe Dichte an steirischen Motorsportlegenden, die sich in einem schwachen Moment zu diesem abenteuerlichen Rennen überreden haben lassen. Somit war der Schlachtplan für die kommenden Tage klar: es geht nicht um gewinnen oder verlieren, es geht ums Gewinnen!
Am 18.08. wurde dann zum ersten Kräftemessen gerufen – der Prolog:
Es musste eine ca. 15km lange Endurostrecke zum Buzludzha-Monument zurückgelegt werden. Der Prolog war sehr abwechslungsreich und beinhaltete sowohl enge, technisch anspruchsvollere Sektionen, als auch Erzberg-ähnliche Vollgasstrecken. Der bulgarische Hardenduro-Profi Teodor Kabakchiev sicherte sich hierbei den ersten Startplatz für Offroad-Tag 1 vor dem zweimaligen Erzberg Ironroad-Prolog Sieger Seppi Fally, dem leider die Navigation zum Verhängnis wurde, und Thomas Boder vom Enduro-Austria-Racing-Team.
Ab dem 19.08. wurde es ernst. Pünktlich um 09.00 wurde der erste Fahrer auf die erste Etappe losgelassen.
Unter den drei angebotenen Klassen findet im Normalfall jeder halbwegs versierte Endurist seine persönliche sportliche Herausforderung. Die Klasse Standard ist sicherlich für jeden ambitionierten Hobbyfahrer mit einer einigermaßen vertretbaren körperlichen Konstitution zu bewältigen. Für die Klasse Expert sollte man dann doch schon ein wenig Erfahrung mit sich bringen und auch den Trainingsplan in der Vorbereitungsphase nicht ausschließlich an die Bieraktionen des örtlichen Getränkemarktes anpassen – hier ist jede Etappe gespickt mit doch recht anspruchsvollen Auf- und Abfahrten und das meist über mehr als fünf Stunden.
Diejenigen, die sich für die Klasse Profi anmelden, wissen hoffentlich was sie tun. Der Schwierigkeitsgrad hierbei ist an der Silver-Klasse der Romaniacs angelehnt – jedoch mit etwas mehr Zeit zur Erholung zwischen den einzelnen Sektionen.
Während der vier Tage in den bulgarischen Bergen hat sich dann selbstverständlich auch das ein oder andere Drama abgespielt, was aber gänzlich ungehört geblieben ist. Wie gesagt die SixDays CrazyJob Hardenduro-Rallye ist ein Stück weit ein Abenteuer, bei dem man über weite Teile der Strecke alleine unterwegs ist – das sollte einem bewusst sein. Fehlerfreie Navigation ist hier der Schlüssel zum Erfolg!
Teodor Kabakchiev hat seine Überlegenheit jeden Tag aufs Neue unter Beweis gestellt, was teilweise auch an seiner Ortskenntnis liegt – was aber keinesfalls seine Leistung schmälern soll, er ist auch fahrerisch kaum zu biegen.
Um die restlichen Plätze wurde vier Tage lang auf den zwischen 90km und 100km langen Etappen erbittert gekämpft.
Zusammenfassend betrachtet bietet dieses Renne wirklich alles was das Enduroherz begehrt und ist auf alle Fälle die meist doch recht beschwerliche Anreise nach Bulgarien wert – wenn man sich natürlich bei der Wahl der Klasse nicht selbst überschätzt hat.
Die Podestplätze der Österreicher:
Klasse Profi:
Thomas Boder Platz 2
Oswald Payr Platz 3
Klasse Standard Team:
Peter Nesuta/Karl Katoch Platz 2
Thomas Bauriedl/Werner Schwee Platz 3
Klasse Expert Team:
Patrick Resch/Stefan Rieger Platz 2
Klasse Profi Team:
Thomas Boder/Oswald Payr Platz 1
Seppi Fally/Philip Seteram Platz 2
Abschließend muss noch eine außerordentliche Leistung erwähnt werden: Georg Hutter hat eindrucksvoll bewiesen, warum er seit Jahren die Rangliste der härtesten Weizer anführt! Er hat die zwei letzten Tage der Klasse Profi mit gebrochenem Knöchel bewältigt! Er wurde bereits operiert und plant schon sein Comeback – gute Besserung Georg!
Web: http://www.sixdayscrazyjob.com/index.php
Facebook Site: https://www.facebook.com/SIX-DAYS-CRAZY-JOB-193799993475/
Wie immer viele Top Fotos von http://actiongraphers.com/
Bericht: Enduro-Austria, T.B.
Fotos: http://actiongraphers.com/
Der 5/18-Juniorendurocup ist momentan die Nachwuchsschmiede in Österreich und äußerst erfolgreich. Auch Enduro-Austria Fahrer Sven Mayrhofer konnte sich mal einen der begehrten Meistertitel holen und ist als Trainer beim Verein noch aktiv. Im Interview mit Obmann Alexander Janko wird eine vielversprechende Zwischenbilanz gezogen...

Enduro-Austria: Die ersten drei Rennen des Juniorendurocups sind vorbei und das vorletzte Rennen in Grafenbach steht vor der Tür. Wie lief die Saison bis jetzt?
Alexander Janko: Da das erste Jahr schon so super gelaufen ist, mussten wir nicht viel nachjustieren. Am Samstag kommen alle Klassen auf eine Nettotrainingszeit von bis zu 5 Stunden. Speziell beim "Roots auf Türnitz" konnten wir ein hoch qualifiziertes Training mit Lars Enöckl, Dieter Rudolf und Rob Scharl anbieten. Danke auch an Philip Bertl der dies ermöglichte. Bis zu 60 Teilnehmer pro Renntag zeigen uns, dass wir am richtigen Weg sind. Danke an Cheftrainer Herbert Lindtner und alle die uns im Training und rundherum unterstützen.
Enduro-Austria: Für alle die überlegen an so einem Rennwochenende Teil zu nehmen. Wie läuft alles ab?
Alexander Janko: Jeder ist willkommen, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen. Wir trainieren am Samstag nicht in ccm Klassen, sondern in, dem Fahrkönnen angepassten, Kleingruppen. So kann es zB. sein, dass ein etwas nicht so versierter 85ccm Fahrer mit den 65ccm Fahrern mit trainiert, oder umgekehrt. Für jeden ist etwas dabei. Auch kann jeder für sich selber entscheiden, ob er nur am Training teilnehmen oder auch ein Rennen fahren möchte. Beim Rennen besteht ebenfalls die Möglichkeit leistungsmäßig angepasst zu starten, da sind wir flexibel und finden immer eine Lösung. Und für die Motivierten gibt es eine Meisterschaftswertung.

Enduro-Austria: Das klingt nach einer sehr soliden Plattform, wie wird es in Zukunft weiter gehen?
Alexander Janko: Wir werden so weitermachen wie bisher, ich denke die Plattform stimmt. Wir haben mit Herbert Lindtner, Rudi Rameis, Edi Ederer, Niki Kalina, Schrenk Julia und Erich Brandauer einen Top nationalen Trainerstab. Wird können von der Trialtechnik über Enduro bis zum Motocross alles abdecken und so den Nachwuchs optimal auf ihr weiteres Enduroleben vorbereiten. Auch unterstützen uns immer wieder nationale TOP-Fahrer aus der Enduroszene. Da wir uns hauptsächlich im Osten von Österreich bewegen, bin ich noch auf einer Suche nach einer Location im Westen, mal sehen ob sich da für nächstes Jahr schon was ergibt. Ansonst sind wir sehr zufrieden wie es läuft.
Enduro-Austria: Was sind die Grundregeln bzw. was möchtest du den Enduroneuligen mit in die Zukunft geben?
Alexander Janko: Regeln haben wir wenige. Die oberste Regel ist Fairness im Sport und gemeinsam Spaß am Fahren haben. Mitgeben wollen wir all unseren Schützlingen, dass neben dem Wettbewerb hauptsächlich die Freude am Fahren im Vordergrund steht und Hindernisse am Weg da sind um sie zu überwinden. Endurofahren ist auch eine Lebensschule. Unser Nachwuchs lernt von Anfang an, dass wir uns gegenseitig unterstützen und es ist schön zu sehen
wie sich im Fahrerlager Freundschaften bilden, die über diese Wochenenden hinaus gehen.
Für jeden der jetzt auf den Geschmack gekommen ist besteht dieses Wochenende die Chance zum Meisterschaftslauf in Grafenbach zu kommen.
Webseite: http://www.juniorendurocup.at
Fotos: Juniorendurocup, Interview: Sven Mayrhofer / Alexander Janko
Nennungsstart zum „Grande Finale“ der HardEnduroSeries Germany in Schwepnitz. Das Finale der HardEnduroSeries Germany am 19.10.2019 ruft, dabei gibt es in Schwepnitz einige interessante Neuerungen. Der Modus bleibt zum letzten Jahr identisch, Prolog, Gruppenrennen, Finale bilden dabei wie schon im letzten Jahr das Programm für die Fahrer. Allerdings wird das Finale diesmal bei einbrechender Dunkelheit unter Flutlicht ausgetragen.
Der Start wird dabei noch im hellen ausgetragen, die letzten Minuten wird es dann aber nötig sein das die Teilnehmer über Licht verfügen. Auch das Rahmenprogramm wird aufgewertet. Wie beim ESX in Neugattersleben gibt es ein Kids Race über 15 Minuten. Am Abend folgt die Meisterparty im Festzelt mit Livemusik.
„Wir hoffen zusammen mit dem Quadpoint Schwepnitz mit dem neuen Zeitplan ein großes Highlight zum Saisonende für die Fahrer und Fans zu bieten, und die Saison würdig zu beenden.“ so die HESG Serienorganisation.
Nennung und Infos auf: www.hardenduro-germany.de
Foto: S.b.foto / Silvio Bronst, PA: Denis Günther
Europameisterschaft wird nach Verletzung von Kouble noch spannender: Bei einem Trainingssturz hat sich der Führende in der Enduro-Europameisterschaft, der Tschechische Fahrer Krystof Kouble den Oberschenkel gebrochen.
Nach der notwendigen Operation liegt er noch im Krankenhaus und wird nicht beim Finale der Meisterschaft im finnischen Heinola an den Start gehen.
Deshalb wird er nicht in der Lage sein die Meisterschaft zu gewinnen.
Das Live-Timing vom Wochenende unter: http://live.kalkku.fi/
PA: Robert Pairan
Maximalpunkte für Walter Feichtinger beim "AspangRace" Der ÖM-Leader holte in der Buckligen Welt 50 von 50 möglichen Punkten...
Jede Menge Sonne, Staub und Steinbruch gab es auch dieses Jahr beim Enduro-Traditionstermin in der Buckligen Welt. Zum zweiten Mal zählten beide Renntage des "AspangRace" zur Enduro ÖM. Österreichs Top-Enduristen hatten hier nicht nur gegen die körperlich extrem fordernden Bedingungen zu kämpfen, sondern auch gegen zwei internationale Top-Stars. "Red Bull Romaniacs"-Sieger Manuel Lettenbichler (KTM) und der Romaniacs-Zweite Alfredo Gomez (Husqvarna) gaben sich die Ehre, gaben ordentlich Gas und ließen am ersten Aspang-Renntag keine Zweifel aufkommen, dass sie zu den weltweit besten Piloten gehören. Lettenbichler holte sich den Sieg, Gomez fuhr auf Platz 2.
Gleich dahinter reihte sich das Top-Trio der Enduro ÖM ein. Der Oberösterreicher Walter Feichtinger (KTM) beendete das 3h-Rennen auf Rang 3 und schrieb die maximale ÖM-Punktezahl an. Sein erster Verfolger, der Vorarlberger Philipp Schneider (KTM), fuhr auf Platz 4. Den 5. Rang holte sich der Kärntner Thomas Reichhold (KTM), der aktuell Führende in der ÖM-Juniorenwertung.
Der ÖM-Gesamtführende Walter Feichtinger freute sich im Ziel zwar über die 25 zusätzlichen Punkte auf seinem ÖM-Konto. Doch trauerte er auch ein wenig einer vergebenen Chance nach. Denn möglicherweise wäre Husqvarna-Star Alfredo Gomez in Reichweite gewesen, wären Feichtinger nicht zwei zeitraubende Missgeschicke passiert: "Beim Start ist mein Motorrad nicht angesprungen, ich bin erst als Letzter weggekommen. Wegen des Staubes war die Sicht schlecht, ich bin wirklich am Limit gefahren. Leider habe ich einen Fehler gemacht und mich gleich zwei Mal überschlagen. Ich war dann eine Zeit lang ein wenig angeschlagen und die Kupplungsarmatur war kaputt. Ich habe aber nicht aufgegeben und bin sehr zufrieden, als bester Österreicher das Ziel erreicht zu haben."
Das zweite Rennen am Sonntag war dann eine rein österreichische Angelegenheit. Walter Feichtinger unterstrich mit dem Lauf-Sieg, dass der Weg zum ÖM-Titel über ihn führt. Thomas Reichhold fuhr auf Rang 2 und gewann damit erneut die Juniorenwertung. Als Dritter fuhr Manuel Isopp (Husqvarna) auf das Podium. Der ÖM-Zweite Philipp Schneider hatte Pech und musste mit Rang 10 einige Punkte im Kampf um den Titel liegen lassen: "Ich bin zwar gut in das Rennen gestartet, leider ist mir in der zweiten Runde im Wald aber die Kette aufgegangen. Ein Streckenposten hat mir geholfen und ein neues Kettenschloss organisiert. Ich bin dann weiter gefahren, hatte aber keine Chance mehr auf ein Top-Resultat. Und trotzdem muss ich sagen, in solchen Situationen bekommt man vor Augen geführt, wie groß die Hilfsbereitschaft und Kameradschaft unter Enduro-Fahrern ist. Dafür gibt's von mir ein riesiges Dankeschön!“
Rundum zufrieden mit seiner Aspang Premiere ist Thomas Reichhold. Er konnte seine Führung in der Junioren-Wertung ausbauen und hat viel gelernt: "Das war mein erstes 3-Stunden-Enduro. Man muss sich die Kräfte wirklich gut einteilen, um am Ende noch mal angreifen zu können. Es war also sehr lehrreich für mich. Und ich bin extrem zufrieden, wie es gelaufen ist in Aspang."
DIMOCO Aspangrace: https://www.aspangrace.at
DIMOCO Aspangrace: Alle Ergebnisse
Viele Fotos von Franz Luder auf https://www.only-dirt.at/ und auf https://www.facebook.com/luderfranz/
PA: C.Panny, Fotos: (c) Franz Luder, www.only-dirt.at - Foto Schneider: Enduro-Austria
Am letzten Ferienwochenende traf sich die österreichische Enduroszene wie jedes Jahr im Aspanger Kaolinbergwerk. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile als Meilenstein im Rennkalender etabliert und ist wegen des großen Andrangs bereits lange vor dem Rennwochenende ausverkauft…
Die Bedeutung dieses zweitgrößten Enduroevents in Österreich erkennt man auch daran, dass sich immer wieder auch die großen Stars der weltweiten Enduroszene die Ehre geben und mitfahren. Neben hunderten österreichischen Enduristen waren diesmal Manuel Lettenbichler und Alfredo Gomez zu Gast. Der ebenfalls angekündigte Enduro-Weltmeister Josep Garcia hatte sich am Knie verletzt und musste bei Veranstalter Bernhard Spitzer kurzfristig absagen. Er wäre sehr gerne dabei gewesen.
Man könnte meinen, dass den Hard-Enduro Spezialisten die schnelle und technisch eher einfache Strecke nicht besonders liegt. Früher hat es der Enduro-Haudegen Rudi Pöschl immer wieder geschafft den internationalen Stars zu zeigen, dass es in Österreich auch schnelle Fahrer gibt und ihnen jedes Mal den Sieg weggeschnappt. Das Niveau der Top-Stars der World Enduro Super Series ist mittlerweile aber so hoch, dass kein anwesender österreichischer Fahrer annähernd eine Chance hatte. Manche meinten sogar, dass „Letti“ nicht einmal voll gefahren ist.
Wie dem auch sei - Beim 6. Lauf zur österreichischen Staatsmeisterschaft siegte ManuelLettenbichler mit einer halben Runde Abstand vor Alfredo Gomez. Vier Minuten dahinter folgte Walter Feichtinger als bester Österreicher.
Sympathisch wie er ist hat Manuel Lettenbichler bei der Siegerehrung zugegeben, dass so ein Rennen auch an ihm Spuren hinterlässt und auch er jetzt jeden Muskel spürt.
Das zur österreichischen Staatsmeisterschaft zählende Event begann am Freitag mit dem Training. Überraschenderweise hatte man heuer die Strecke umgedreht. Mit der verkehrten Richtung fehlte irgendwie der Flow. Von der extremen Schlammschlacht im letzten Jahr wechselte das Extrem in die andere Richtung. Diesmal war es trocken und der dadurch entstandene Staub hat allen zu schaffen gemacht.
Die Strecke:
Von der Streckenlänge her kann man sich überhaupt nicht beklagen. Über die letzten Jahre ist die Strecke immer länger geworden. Gute Fahrer brauchen mittlerweile ca. 25 Minuten für eine Runde. Der Schwierigkeitsgrad ist so gewählt, dass manche den einen oder anderen Steilhang 2x anfahren mussten.
Die Runde zu beenden war technisch wohl für keinen ein Problem. Mit der Kondition schaute es da schon anders aus. So mancher Fahrer wurde zwischendurch im Wald beim Pausieren ertappt. Kein Wunder, die Strecke war ja nicht gerade eben und bei der Hitze war man gleich einmal im oberen Pulsbereich.
Rennen 1:
Samstagvormittag um Punkt 11 ging es los mit dem Kampf um die begehrten Trophäen. Die Preise des Aspangraces sind sehr repräsentativ und so eine Kaolinwerkuhr braucht jeder in seiner Garage. Dementsprechend umkämpft waren die Rennen. Im Schnitt waren 80 Fahrer pro Klasse am Start.
Überraschenderweise war der Staub außer beim Start gar kein allzu großes Problem. Zur Mitte des Rennes wurde die Strecke zusehends schlechter. Mit der zunehmenden Mittagshitze wurde das erste Rennen zur Konditionssache. Wenn auch so mancher Crosser im Training oder in der ersten Rennrunde noch weltmeisterlich unterwegs war, am Ende waren die konditionsstärkeren Enduristen vorne.
Ergebnisse Samstag Rennen 1:
Klasse 5 – über 250ccm, 35 bis 45 Jahre:
1. Wolfgruber Rüdiger
2. Gruber Martin
3. Seteram Philip
Klasse 6 – bis 250ccm, bis 26 Jahre
1. Judemann Tobias
2. Neuhold Alexander
3. Leichtfried Markus
Klasse 7 – bis 250ccm, 26 bis 45 Jahre
1. Tischhart Markus
2. Glettler Patrick
3. Knöchl Alexander
Klasse 8 – Golden League, ab 45 Jahre
1. Markl Roman
2. Pertl Volker
3. Pötz Günther
Rennen 2:
Im 2. Lauf waren unter anderem die Top-Stars, Staatsmeisterschaftsfahrer und Teams am Start. Dabei wurde klarerweise ein anderes Tempo angeschlagen. „Letti“ schaffte es fast durchgehend 21 Minuten Rundenzeiten zu fahren. Da kam sonst keiner mit. Der Staub tat sein Übriges und Alfredo Gomez wurde mit großen Abstand zweiter. Dahinter folgte Walter Feichtinger vor Phillipp Schneider. Staatsmeister Bernhard Schöpf wollte das Risiko wegen dem Staub nicht eingehen und fuhr raus.
Den Sieg in der Teamklasse holten sich Roberto und Alesandro Pirpamer eine Minute vor Forthuber/Pötzleitner. Das zweitplatzierte Team schaffte es sogar die schnellste Rundenzeit des Tages zu fahren, was aber gegen die beeindruckende Konstanz von Team Pirpamer/Pirpamer nicht viel half. Am Ende des anstrengenden Rennens war jeder froh über die karierte Flagge. Es waren auch ein paar Flüche über die mittlerweile etwas „zerbombte“ Strecke zu hören.
Ergebnisse Samstag Rennen 2:
Klasse 1 – AspangRace – Elite / ÖM:
1. Lettenbichler Manuel
2. Gomez Alfredo
3. Feichtinger Walter
Klasse 2 – Team:
1. Pirpamer/Pirpamer
2. Forthuber/Pötzleitner
3. Bstieler/Ortner
Klasse 3 – über 250ccm, bis 26 Jahre:
1. Zierer Kilian
2. Pabst Christoph
3. Gleichweit Alexander
Klasse 4 – über 250ccm, 26 bis 35 Jahre:
1. Iby Jeremias
2. Pfatschbacher Rene
3. Frenkenberger Daniel
Die Partynacht:
Nach dem 2. Rennen gab es eine kleine Pause bevor sich alle auf den Weg zum Festzelt machten. Die Aspangrace Party ist mittlerweile legendär und für manche sogar das Highlight des Endurojahres. Traditionell wie jedes Jahr erfolgte der Beginn der Siegerehrung verspätet. Bei bester Stimmung wurden Preise bis zum 20. Platz verteilt. Danach wartete noch alles gespannt auf die Verlosung der KTM 250TPI, welche nach erfolgreicher Motivation durch das Publikum mit einem Burnout die Einfahrphase überstehen durfte. Nachdem ich selbst Besucher des Rammstein Konzertes war kann ich denke ich sagen, dass der Sound im Aspangrace Festzelt lauter war als jener bei Rammstein im Ernst Happel Stadion.
Irgendwann in der Früh gingen dann auch im Festzelt die Lichter aus.
Video von NF1:
Sonntagsrennen:
Weiter ging es am Sonntagvormittag mit dem Training für den 2. Renntag. Das Sonntagsrennen ist naturgemäß weniger stark besetzt als am Samstag. Neben jenen, denen das 3-Stunden Rennen am Samstag konditionell schon alles abverlangt hat fehlten auch die Opfer der grenzgenialen Party.
Andererseits kamen auch einige Taktierer hinzu, die das schwierigere Samstagrennen ausließen und komplett frisch am Sonntag antraten. Die Staatsmeisterschaftsfahrer mussten ebenfalls erneut antreten. Wie auch immer, die Strecke war zur Überraschung aller super zu fahren, da man die Richtung gedreht hatte. Am Sonntag war der Startschuss pünktlich um 13.00 Uhr und nach etwas mehr als 2 Stunden standen folgende Sieger fest.
Ergebnis Sonntag:
Klasse 1 - AspangRace-Elite:
1. Feichtinger Walter
2. Reichhold Thomas
3. Isopp Manuel
Klasse 2 - Team: Bstieler Matthias / Ortner Martin
Klasse 3 - über 250ccm, bis 26 Jahre: Preuhs Manuel
Klasse 4 - über 250ccm, 26 bis 35 Jahre: Iby Jeremias
Klasse 5 - über 250ccm, 26 bis 35 Jahre: Gruber Martin
Klasse 6 - bis 250ccm, bis 26 Jahre: Raffezeder Simon
Klasse 7 - bis 250ccm, 26 bis 45 Jahre: Hubmann Mario
Klasse 8 - Golden League (ab 45 Jahre): Markl Roman
Der Enduro-Austria Fairness-Preis:
Enduro Austria verleiht immer wieder einen Sonderpreis für besondere Leistungen, Hilfeleistung oder Fairness. Gut, dass im Jahr 2019 keine Hilfeleistung notwendig war. Der Enduro-Austria Sonderpreis geht deshalb heuer an die beiden Piloten Kilian Zierer und Clemens Forthuber. Zierer und Forthuber haben beim Sonntagrennen unbeabsichtigt, auf Grund des Staubes eine ganze Schleife der Rennstrecke abgekürzt. Die Fahrer haben dies aber dann gecheckt, sind freiwillig aus dem Rennen gefahren und haben den Umstand bei der Rennleitung gemeldet. Dafür gab es eine ganze Schachtel voll mit Enduroausstattung die man immer brauchen kann.
Weiter im Jahr 2020:
Das Aspangrace war für die meisten wie jedes Jahr das Highlight im Enduro Rennkalender. Mit dem Wetter hatte man es heuer wieder nicht perfekt erwischt. Dem extremen Regen des vorigen Jahres folgte wüstenähnliche Trockenheit. Vielleicht haben wir nächstes Jahr etwas mehr Glück und es regnet mal vor dem Rennen und nicht währenddessen oder erst danach. Trotzdem, beide Renntage waren geil und auch das Abendprogramm sorgt dafür, dass alle so gerne kommen.
Gerüchten nach war heuer der Durst etwas größer und das Bier wäre fast ausgegangen. Glücklicherweise ging es sich gerade noch aus.
An dieser Stelle ein Dankeschön an alle Beteiligten für das super Wochenende. Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Jahr.
Links:
DIMOCO Aspangrace: https://www.aspangrace.at
DIMOCO Aspangrace: Alle Ergebnisse
Viele Fotos von Franz Luder auf https://www.only-dirt.at/ und auf https://www.facebook.com/luderfranz/
Bericht: Enduro-Austria, R.W., Fotos: (c) Franz Luder/only-dirt.at (Foto Gewinnspiel: Enduro-Austria)
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