Roots of Türnitz - Die Wurzeln von Türnitz. Ein passender Name für ein Endurorennen. Klingt aber wilder, als es wirklich war. So viele Wurzeln waren es heuer gar nicht. Eher Steine und Bodenwellen. Oder ein Gatschloch! Versteckt neben der Straße bescherte es den Zuschauern einige lustige Momente....
Alles in allem ist die Türnitzer Endurorunde eine echte Endurostrecke. Es gab viele technische Passagen, die dennoch immer fahrbar waren, aber eine exakte Linienführung voraussetzten. Zum Schaffen war das für alle. Die größte Herausforderung war dennoch die ausgefahrene Piste, welche so manchen an die Grenze seiner Kondition brachte.
Konditionsraubend war in Türnitz aber nur das Endurorennen. Weder bei der Anmeldung noch beim Training musste man sich in Geduld üben. Auch das Wetter war heuer angenehm und nicht so heiß, wie es in den letzten Jahren öfter der Fall war. Kurze Regenschauer sorgten dafür, dass die Piste nicht staubig wurde. Optimale Voraussetzungen für ein geiles Rennwochenende.
Samstag: Schon die Anreise lief super. Platz im Fahrerlager gab es genug. Nach einer Minute war die Anmeldung erledigt und dann ging es weiter zum Training, welches chillig abgehalten wurde. Man konnte Runden fahren, bis es einem schwindelig wurde und danach startete man motiviert in den Prolog. Die Motivation vergrößerte sich nach Begutachtung des Live Ergebnisses. Andere hatten die Runde scheinbar auch gut erwischt. Egal, dann musste man eben öfters fahren. Die schnellste Runde zählt.
Sonntag: Der Renntag bestand aus 2 Rennen. Für die ÖM-, E2- und E3-Fahrer ging es schon um 09.00 Uhr los. Beste Bedingungen also. Spannend wurde es aber trotzdem nicht. Zumindest nicht an der Spitze der stärksten Klasse. Maurice Egger bestätigte hier seine Höchstform und siegte in der ÖM-Open ungefährdet mit fast 3 Minuten Vorsprung auf Dominic Spendl. Die Hardenduro Spezialisten Dieter Rudolf und Manuel Preuhs hofften umsonst auf Regen und schlechtere Bedingungen. Aber das kommt heuer sicherlich auch noch.
ÖM-Open
1. Maurice Egger
2. Dominic Spendl
3. Dieter Rudolf
4. Tomas Hecher
5. Manuel Preuhs
ÖM-Jugend
1. Luca Kropitsch
2. Samuel Pinter
3. Fabian Bachler
ÖM-Junioren: Valentino Hutter hat es sehr spannend gemacht und die entscheidende Attacke erst in der letzten Runde gesetzt
1. Valentino Hutter
2. David Rinner
3. Jan Wunderlich
E2
1. Thomas Boder
2. Philipp Reichinger
3. Marvin Harrer
E3
1. Thomas Böhm
2. Lorenz Hick
3. Thomas Haugeneder
Am Nachmittag waren die Klassen E1, Senioren, Veteranen, Junioren, Damen und die Team-Klasse am Start. Die Strecke war naturgemäß schon etwas ruppig. Gestaubt hat es leicht, aber es gab keine ernsthaften Sichtprobleme.
E1 Jakob Bergmeister war richtig gut unterwegs. Er wäre als Einzelfahrer auch in der Teamwertung aufs Podium gekommen
1. Jakob Bergmeister
2. Severin Zobl
3. Andreas Knöchl
Damen
1. Viktoria Dorfer
2. Tanja Gedermann
Junioren
1. Maximilian Kaindlbauer
2. Jonas Scharf
3. Klemens Aigner
Senioren
1. Markus Kogelmann
2. Peter Bergmeister
3. Andreas Werner
Veteranen
1. Günther Wurzer
2. Christian Sokoll
3. Gerhard Zöhrer
Teamklasse: In der Teamklasse, in der sich die gleichen Teams teilweise schon seit Jahren "bekriegen" konnte das Team vom RLE MotoShop heuer einen Sieg einfahren. (Noch schneller als beim Rennen sind sie auf der Flucht vor dem Siegerinterview ;-) Gefolgt vom Team des MSC Hochneunkirchen, welches sich jedes Jahr verbessert. Die Vorjahressieger vom MSC Mattighofen mussten sich 2024 mit Platz 3 begnügen.
1. Leitner/Pfatschbacher RLE-MotoShop
2. Kockert/Pinter MSC Hochneunkirchen
3. Schmitzberger/Ortner MSC Mattighofen
4. Wolfgruber/Stocker E.A.R.T.
5. Schinkinger/Baier Auner
In der Teamklasse konnten von Enduro Austria übrigens auch erste Rennerfahrungen auf der Stark Varg gesammelt werden. Bei ambitionierter Fahrweise können in Türnitz mit einem Akku 6 Runden absolviert werden. Die 2 Stunden alleine würden sich niemals ausgehen. Das war aber ohnehin klar. Im Team geht sich das also locker aus. Etwas mühsam ist das originale Fahrwerk, welches mit der Motocrossauslegung auf dieser Piste natürlich nicht optimal funktioniert. Mit einer entsprechenden Enduroabstimmung könnte das Gesamtpaket dennoch unglaublich gut werden, da das schaltungslose Fahren bei den Auffahrten riesen Vorteile bietet.
Der Aha-Effekt kommt beim Überholen, da man sich mit der lautlosen Annäherung immer auf einen Schreckmoment des Vordermanns gefasst machen muss. Selbst beim Zurufen reagieren alle überrascht, dass da jemand ist. Da sollte man sich vielleicht was überlegen :-)
Was wir beim Roots of Türnitz mögen:
• Super organisiert
• Sympathische Veranstaltercrew
• Das Fahrerlager ist so gut, dass einige einen Tag länger bleiben
• Der Pirolt Tom ist der beste Moderator
• Der Zeitpunkt über Pfingsten ist gut gewählt
• Der Foodtruck und die ganze Verköstigung ist sensationell gut und die Preise sind ok
• 2h Rennzeit passen genau
• Die Zeitnehmung ist super
Was könnte besser sein
• Die Strecke könnte etwas länger sein
Nächstes Jahr kommen wir gerne wieder bei hoffentlich gleich guten Bedingungen.
Link: https://www.rootsoftuernitz.at/
Ergebnisse Türnitz 2024: https://my.raceresult.com/274049/results
Bericht: Enduro-Austria, Fotos Niki Peer Photography