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Die "Six Days Crazy Job" Enduro Rally in Bulgarien ist beendet. Es waren wieder jede Menge Österreicher am Start und auch in der Profiklasse konnten "unsere" Männer vorne mitmischen. Manfred Kargl war bereits 2017 bei den Profis gestartet und konnte sich von Platz 4 des letzten Jahres heuer auf das "Stockerl" vorkämpfen. Rang 3 für Manfred Kargl.

Thomas Boder startete letztes Jahr noch in der Experts Klasse und beendete damals das Rennen mit einer "Silbernen". Boder lies es sich heuer nicht nehmen in die Profiklasse aufzusteigen und fuhr gleich beim ersten Mal mit einer sehr guten "Profi-Ledernen" nach Hause.

Bei den Experts-Fahrern gibt es heuer sogar einen österreichischen Sieger! Huemer Klaus gewinnt diese Klasse vor einem Bulgaren und dem österreichischen Kollegen Thomas Bach mit Rang 3. Beide Österreicher wohl gemerkt bereits Senioren.

In der Standard Klasse wird Roman Porkert mit Rang 7 bester Österreicher.

Bei den Experts-Teams landen Peter Nesuta und Huemer Klaus auf dem 2. Rang. Dritter werden Patrick Resch und Stefan Rieger.

 

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Veranstalter: http://www.sixdayscrazyjob.com 
Facebook: https://www.facebook.com/SIX-DAYS-CRAZY-JOB-193799993475/

Fotos: 

Actiongraphers Web: http://actiongraphers.com/
Actiongraphers facebook: https://www.facebook.com/actiongraphers

Ergebnisse:

Ergebnisse Six Days Crazy Job Overall     
Ergebnisse Six Days Crazy Job Team

 

Tom Boder SixDays CrazyJob 2018 - Blog:

Der viertplatzierte Profifahrer Thomas Boder hat seine Eindrücke heuer auf Facebook festgehalten. Wir haben euch die Einträge zusammengefasst. So eine Teilnahme im fernen Osten kann auch schon mal bei der Anreise ein Abenteuer werden ;-) Und was sonst noch so alles passieren kann:

Die Anreise

Das Team Boder/Reithofer hat sich wieder ein neues Ziel gesetzt. Der Start bei den SixDays in Bulgarien, selbstverständlich standesgemäß in der Profi-Klasse! Nachdem wir als äußerst lernfähige Athleten bekannt sind, haben wir in akribischer Vorbereitungsarbeit 12h vor der Abfahrt versucht, alle organisatorischen und navigatorischen Probleme zu evaluieren und auszumerzen. Natürlich mit äußerst überschaubarem Erfolg!

Reithofer Manfred himself, besser bekannt als der Marcel Hirscher der Ladungssicherung, hat den in meinen Augen vollkommen degenerierten Luxusrenntransporter (Klimaanlage und elektrische Fensterheber!! Lächerlich) höchstprofessionell beladen und wir haben mit einer absolut akzeptablen Verspätung von 2h unser Vaterland gen Bulgarien verlassen.

Auf Nummer sicher gehend mit zwei redundant funktionierenden Navigationsgeräten ausgestattet haben wir absolut fokussiert die beiden wahrscheinlich dämlichsten Routen nach Kazanlak gefunden und haben abwechselnd den Anweisungen der beiden Navis Folge geleistet.

Jetzt, 14h nach Verlassen meiner geliebten Werkstatt, stehen wir als einzige Mitteleuropäer weltweit an einem Feldweg in Rumänien und warten eine Stunde auf eine Fähre (!!), die uns, so Gott will, nach Bulgarien überstellen soll. Aber trotz aller Rückschläge fühlen sich beide Athleten stark und die Stimmung im Transporter ist wie gewohnt hoch!

Mir persönlich fällt es zwar schwer, die für ein Hardendurorennen absolut notwendige aggressive Stimmung aufzubauen ohne das sonore Brummen von 255er Rally-Reifen, einem 36er Wildlederlenkrad in den Händen und gefühlten 45 Grad im LandRover. Aber ich werde auch diese Hürde nehmen. Die Zeichen stehen aber definitiv auf Sturm

 

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12.08.2018 - SixDays CrazyJob 2018, Prolog:

Prolog in der Klasse Profi als 8. beendet! Leider hat sich der Fehlerteufel wie gewohnt in der Navigation eingeschlichen... Bin mich an einer Gabelung verfahren und den falschen Weg konsequent bis ans Ende gefahren... Selbstverständlich hat sich auch Athlet Reithofer Manfred an derselben Stelle in ähnlichem Ausmaß verfranzt! Morgen gehts in die erste Offroad-Etappe!

13.08.2018 - SixDays CrazyJob 2018, Etappe 1:

Das Team Boder/Reithofer hat sich aus Gründen der Vernunft und teilweise aus Respekt vor der Profi-Klasse zu einer Allianz zusammengeschlossen. Zu zweit ist der Oststeirische Hardenduro-Zug unaufhaltsam in die Berge aufgebrochen...bis zur ersten Abzweigung...die wurde in gewohnter Manier ignoriert.

Mittlerweile nimmt unsere absolute Unfähigkeit bezüglich Navigation wirklich dramatische Ausmaße an. An so ziemlich jeder Abzweigung, Gabelung oder Kreuzung wurde mit nahezu chirurgischer Präzision falsch entschieden und danach umgedreht! Ich denke mittelfristig hilft da nur mehr ein Exorzismus!

Nach ca. 20km hat sich auch noch mein Gasseil verklemmt und meine Beta, die noch immer wie ein Schweizer Uhrwerk läuft, ist auf Halbgas gelaufen! Die Diagnose war klar...Gasseil eingefroren! Diese Theorie wurde aber aufgrund der vorherrschenden 30 Grad im Schatten relativ bald als nicht gültig erklärt und ich habe das Problem ambulant mit meinen Gedore-Fingern gelöst.

Trotz aller Steine die uns in den Weg gelegt wurden sind wir nach knapp 6h auf Platz 9 und 10 im Ziel eingelaufen. (Vorläufige Platzierung, die Zeitstrafen für offtrack sind noch ausständig - aber wir sind immer wieder auf den Track zurückgekehrt) Unterm Strich waren es 100km feinstes Hardenduro! Morgen gehts weiter!

15.08.2018 - Six Days Crazy Job- Tag 3:

Nachdem wir zum gefühlten 357. mal falsch abgebogen sind - falscher Gebirgsbach oder Graben irgendwo im nirgendwo - haben wir beschlossen in Zukunft keine Kurse im Navigieren anzubieten. Zum Schluss haben wir zu unserer Überraschung doch noch das Ziel nach 7 h, 120 km und 10000 HM gefunden. Aufgrund der ausgewachsenen Sturheit vom Team Boder-Reithofer haben wir natürlich wieder die Originale Strecke bewältigt. Heute Ruhetag, Zeit um die Geschundenen Bikes zu sanieren

18.08.2018 - Sixdays CrazyJob 2018 - Finale:

Es ist vollbracht! Ich habe das Rennen auf Platz 4 beenden können und Athlet Reithofer auf Platz 6! Besonders der dritte Tag hatte es richtig in sich. Obwohl wir mittlerweile auf Level Gott navigiert haben, haben wir am Donnerstag über 8h am Motorrad verbracht. Reithofer Manfred hat sich am Vormittag an einem nicht enden wollenden Steilhang fast ins Wachkoma geschunden, was er aber durch wüstes beschimpfen der Topographie und des Materials nochmals abwenden konnte. Aber wie Peter Goldgruber immer sagt: Es hilft ja nichts!! Mitten in den bulgarischen Bergen interessiert die Jammerei keinen...also härter werden und weiter!

Auch an mir sind die letzten Wochen nicht spurlos vorüber gegangen. Mein linkes Handgelenk ist geschwollen und tut weh wie die Hölle, mein linker kleiner Finger ist entweder schon wieder gebrochen oder ich bekomme die Gicht und mein rechtes Auge ist schon wieder aufgeschnitten und schmerzt ebenfalls recht deftig!
Aber wir sind ja keine Fußballspieler...es hilft ja nichts. Zumindest mein Fuß geht wieder relativ brauchbar!

Jetzt kann ich wieder meinen von Voltaren betäubten Kadaver entgiften, regenerieren und vorbereiten für die nächste Schinderei... Natürlich wieder in der Profi-Klasse... ein Abstieg wäre Schande.

Alles in allem waren es vier Tage Hardenduro vom allerfeinsten! Wir kommen wieder.

Text: Thomas Boder

Die Geschichte von Thomas Boder auf Facebook: https://www.facebook.com/thomas.boder.90

 

PS: Wir haben die zwei noch nicht erreicht, hoffen aber, dass sie für die Rückreise ev. schon Winterreifen dabei haben. Sicher ist sicher;-)

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Fotos: http://actiongraphers.com/