Was hat sich getan? Kaum vorstellbar, aber mit Hilfe aller Unterstützer ist meine geliebte KTM 690 Rally Baujahr 2008 wieder "ready to race". Wird doch nichts mit dem Ruhestand für dieses tolle Moped: Nächster Einsatz voraussichtlich Hellas-Rally im April 2018. Yeah! Aber jetzt der Rennbericht - dieses Mal mit KTM 450 EXC / Rallyumbau...

 

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Serres Rally 2017 - Das Rennen:

Diese Rally zeichnet sich durch lange Sonderprüfungen aus - es gibt in Europa nur eine handvoll Rennen mit dermaßen tollen Etappen. 

1.Tag Prolog

Zum Einstimmen auf Untergrund optimal mit tricky Navigation. Da Teile des vorjährigen Prologs eingebaut sind – eben aber nur teilweise - haben sich einige Fahrer verleiten lassen, den letztjährigen Tracks zu folgen.

2. Tag

Roadbookschalter bei Sturz nach 20km abgebrochen. Händisch weitergedreht – immer gefährlich, da man Hand vom Lenker nehmen muss und das bei „Vollspeed“. Sehr schöne und schnelle Etappe.

3. Tag

Antenne des GPS Wegstreckenmesser und Kompass nach 2/3 der SS kaputt ausgefallen, somit konnte ich keinen Kompasskurs ablesen – und das am Tag mit den meisten „Caps“. Da ich aber am Vorabend das Roadbook genau durchgearbeitet habe, konnte ich mich nach dem Stand der Sonne und Geländeformationen gut orientieren und den stolzen 2. Platz hinter Stefan Svitko herausfahren – große Freude.

4. Tag

Roadbookschalter am Vorabend nur angesteckt und nicht verschraubt! Bei Liason hat dieser gehalten – beim erstes Schlagloch in in der Sonderprüfung war es dann vorbei. Da ich aber den Grund nicht kannte und auch keine Zeit mit unnötiger Reparatur in der SS verlieren wollte, habe ich wieder den ganzen Tag das Roadbook mit der Hand weitergedreht – schwache Mechanikerleistung – blöd wenn man dieser selbst ist!

5. Tag

Wieder überwältigende Landschaft auf dem Weg nach Bulgarien. Das Bivouc in den Bergen wurde abgesagt, da sich die Orga für ein „nobleres Hotel“ entschieden hat! Somit hat der ganze Tross, verteilt auf mehrere mehr oder weniger noble Unterkünfte in Petrisch übernachtet. Bulgarien ist noch immer etwas bulgarisch: siehe Foto Wasserrutsche.

6. Tag Bulgarien - Serres

Zuerst haben uns bulgarische Zöllner in der Verbindungsetappe 3 km vor der Grenze „abgefangen“ und wollten uns nicht weitfahren lassen. Dann haben auch noch die griechschen Zöllner Stress gemacht – obwohl wir Pass, Zulassungsschein und original Nummerntafel dabei hatten. Es gab also keinen rechtlichen Grund uns nicht passieren zu lassen. Nicht einmal bei so simplen Dingen wie Grenzübertritt funktioniert die „Gemeinschaft der Europäschen Union“. Die nachfolgenden Fahrer konnten dann aber problemlos passieren. Auch wir haben es noch rechtzeitig zum Start der zweiten Sonderprüfung geschafft.

7. Tag Roadbookhalter ohne Sturz abvibriert: Die Reparatur – mit Kabelbinder wieder an Gabelbrücke befestigt- hat mich sicher mehr als die gut eine Minute Rückstand auf den 6. Gesamtrang und den 3. Platz bei 450ern gekostet – das ist sehr schade. Aber ich habe auch einen massiven Navigationsfehler in dieser Etappe eingebaut - also auch selbst „verkackt“.

 

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Und die restlichen Österreicher?

Wir alle wurden betreut von Hannes Lukas und Chris Klauscher von „Rally4You / KLS Rally Raid“.

Tanja Willmann hat eine perfekte Rally abgeliefert und wurde 3. bei den Women. Alle Damen haben auch am Samstag die sehr endurolastige und technisch schwierge letzte Etappe gefinisht, obwohl diese nicht zur Damenwertung zählt. Zu schwierig!? Auch bei ihr ist der Roadbookschalter sturzlos abgebrochen – d.h. wir brauchen eine andere Lösung! - dieser Defekt kostet immer viel Zeit.

Auch der Tank ist nicht mehr dicht, da die eingegossenen Gewindehülsen im Kunststoff nicht mehr halten, aber Sie hat die Nerven behalten und hat diesen Tag mit einem Sprung über die Zielstiege beendet.

Susi Kohlbacher hat am Donnerstag die Rally und auch Ihre aktive Laufbahn als Rallyfahrerin beendet – sie wird uns in den Fahrerlagern und auf den Tracks dieser Welt fehlen!

Günther Löbl hat wie Susi die Rally am Donnerstag beendet – nicht ganz freiwillig: Sturz

Wolfgang Payr am Dienstag Sturz nach 70Km und tiefe Fleischwunde am rechten Ellbogen, Ist aber die restlichen 200 km fertiggefahren. Dann war die Rally für ihn vorbei, da die Wunde mit mehreren Klammern fixiert werden musste.

Wird aber weiter fest trainieren: für Ihn steht das Africa-Race 2018 vor der Tür und 2019 voraussichtlich die Dakar.

Wolfgang Putz solide Leistung, 48 Platz.

Ja und einen Briten hatten wir auch dabei: Mat Sayer – einen sehr guter Endurofahrer, das Roadbookfahren hat ihm Johannes Lukas beigebracht. Er hat Erfahrung gesammelt und Blut geleckt! Die Rally hat er mit dem 38. Platz beendet. Wir werden Ihn sicher öfter sehen!

 

Zusammenfassung:

Die Griechenland / Serres Rally ist eine der freundlichsten FIM Rallys: mit den sehr engagierten und hilfsbereiten Menschen - egal ob Mitarbeiter der Organisation, im Hotel, an den Tankstellen, in den Restaurants oder auch die Schaf- und Ziegenhirten in den Bergen.

Viele Dakarfahrer nutzen diese Rally zur Vorbereitung, da der Untergrund vielfach gleich und die Sonderprüfungen lang sind. Nur die Verbindungsetappen sind kürzer.

Bekannte Namen sind Stefan Svitko, Ondrej Klimciv, Txomin Arana und auch die jungen Niederländer wie Wesley Pittens (Nachfolger von Frans Verhoven bei Yamaha) haben diese Rally zur Vorbereitung genutzt. Gibt dem ganzen – auch im Fahrerlager ein kleines Dakar-Feeling, denn auch namhafte Betreuerteams wie Memo-Tours, EAO, BAS und Desert Rose waren dabei.

Ganz zu schweigen von unserem Supportteam „Rally4You / KLS Rally Raid“.

Was steht an? Sardegna Legend Rally von 13. Bis 15. Oktober, Granitbeisser in Schrems Ende Oktober - erstmals wieder seit 7 Jahren. Yeah!

 

Quellen: Ferdinand Kreidl

 

 

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