Heuer erstmalig zählte das Extreme Enduro FENIX in Kresevo (Bosnien) zum Alpe Adria Extreme Enduro Cup. Es gab dort vorher schon Rennen - Mit der Zugehörigkeit zu diesem neuen Cup, welcher aus insgesamt 4 Rennen besteht, wurde es jetzt auch in Österreich beworben. E.A.R.T. Fahrer Rüdiger Wolfgruber hat sich die Veranstaltung angesehen:

 

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Rüdiger: Ich fuhr im Zuge eines Urlaubs in Kresevo vorbei und habe das gleich einmal getestet...

Extreme-Enduro-Test am Freitag:

Für alle Fahrer der Expert Gold und Expert Diamant Klasse wurde am Freitag direkt in der Stadt ein kleines Enduro-Cross vorbereitet. Dafür wurde ein nicht unerheblicher Aufwand betrieben. Als Hindernisse dienten 5 Autos, Baumstämme sowie Reifen und Rampen. Außerdem führte der Kurs in ein Waldstück mit einer kniffligen Bergab-Steilkurve. Das Gefühl beim hinabrollen dieses Abhangs ähnelt wohl dem eines Skifahrers, der in Kitzbühel in die Mausefalle einbiegt. Es war richtig steil!!

In der Vorrunde hatte jeder Fahrer zwei Einzelläufe auf Zeit, wobei die bessere Zeit gezählt wurde. Die neun besten Fahrer qualifizierten sich für die drei Semifinale, in denen jeweils drei Fahrer gegeneinander antraten. Die Sieger dieser Semifinale bestritten dann das große Finale welches Miha Spindler für sich entscheiden konnte.
Das Event war gut aufgezogen und der ganze Platz voll mit Fans. Da war richtig was los und die Stimmung war toll. Es hat mir großen Spass gemacht dabei zu sein! Die Bergab-Kurve war zwar sehr herausfordernd, der Rest jedoch gut fahrbar. Da ich im Training schon 15 Runden fahren konnte, hatte ich eine gute Linie für mich entdeckt. Beim Bewerb reichte das für Platz 6.

Die Frage nach dem Grund dieses Bewerbes kann allerdings nicht beantwortet werden. Laut Reglement hätte er Einfluss auf die Startaufstellung der kommenden Tage haben sollen. Die Einbeziehung des Ergebnisses war für mich jedoch nicht nachvollziehbar. Die drei Finalisten dieses Rennens konnten sich jedoch über ein Preisgeld freuen.

 

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Klassic Enduro am Samstag:

Dieser Bewerb war von den Teilnehmern aller Klassen zu bewältigen. Das Ergebnis zählte als Startaufstellung für den Hauptbewerb am Sonntag. Ich dachte ursprünglich, dass man für die Klasse „Heavy“ eine eigene Strecke macht. Aber nein: Die dicken "KTM 990 Schiffe" hatten den gleichen Track wie alle anderen Klassen. Die hatten richtig harte Arbeit im Wald :)

Für den Rest war es eher entspanntes Enduro mit absolut humanen Zeitvorgaben. Als Spezial-Test nutzte man die in Kresevo vorhanden MX-Bahn und baute eine kleine Waldschleife ein. Die Crossanlage würde übrigens auch in Österreich was hermachen. Ein Riesenareal, top gepflegt und mit Stromanschlüssen zum Campen. Die Sprünge der Stecke sind im Vergleich doch etwas kurz, aber für die Enduros war das ganz ok.
Die Strecke der großen Endurorunde war 35 Kilometer lang und nicht besonders schwierig oder spektakulär.

Extrem Enduro am Sonntag:

Am Sonntag war alles anders. Interessanterweise auch der Ort des Starts, den so mancher Teilnehmer auf der Crossanlage erst kurz zuvor und noch beim Unziehen in der Unterhose mitbekommen hat. Die Startreihen wurden nach der Platzierung des Klassik Enduro in 3er Reihen festgelegt. In etwa so wie beim Hare Scramble am Erzberg in kleinerem Rahmen. Die letzte Reihe der insgesamt 18 Expert-Fahrer hatte jedoch nur ca. 2 Minuten Rückstand. Der Track der Expert-Klasse war ganz schön heftig. Spätestens nach 30 Sekunden im 2. Steilhang kamen alle ins Schwitzen. Die erste Schinderei. Dann gings weiter mit Tempobolzerei. Nach und nach kamen ein paar Stellen die einige Tiral Künste verlangten.

Ungefähr bei Rennmitte zeigte sich der Hauptgegner. Ein steiniger Steilhang, versteckt unter einem Heidelbeerfeld. Nur ein Fahrer konnte diesen Hang direkt bewältigen. Die nächsten 10 im Kelomatmodus im Zick-Zack Kurs bzw. unter gegenseitiger Hilfe. Für einige war dort auch Endstation. Danach war nichts mehr zu holen. Der Rest vom Track war zwar nicht leicht, aber so gut fahrbar das man die zuvor aufgerissenen Rückstände nicht mehr aufholen konnte. Gewonnen hat Miha Spindler mit 15 Minuten Vorspung.

 

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Platzierungen der Österreicher:
3. Expert Gold Markus Fasching
5. Expert Gold Rüdiger Wolfgruber
2. Ladies Stephanie Dirnberger

Zusammengefasst war das erste Enduro Fenix sehr gut organisiert. Die Veranstalter haben sich große Mühe gegeben und waren stets hilfsbereit. Bei der Durchführung des Rennens gab es nichts auszusetzen.
Leider ist die Anreise von Österreich sehr weit und für eine gute, jedoch nicht außergewöhnliche Strecke muss jeder selber entscheiden ob er diese Fahrt auf sich nehmen will.

Fahrzeit auf der Enduro: Samstag 3 Runden mit jeweils 90 Minuten Zeit; Sonntag ca. 2 Stunden
Die Expert Klasse ist im Vergleich mit Rennen a la Enduro Trophy sehr hart.
Die anderen Klassen kann denke ich fast jeder mitfahren.

Im Zuge des Alpe Adria Extreme Enduro Cup ist der Bewerb gut aufgehoben. Könnte man 2 Rennen Richtung Österreich, Ungarn oder Slowakei bringen so wäre das ein super Extreme-Enduro Cup für uns und es würde sicher auch mehr Österreicher anlocken.

Für alle nicht -Cup-Fahrer könnte man das Rennen mit einer Endurotour in Uskopje verknüpfen. Dort gibt es jede Menge geführte Touren und eines der besten Endurogelände, das man sich vorstellen kann.

 

Infos: http://www.enduro-fenix.com/eng/index.html bzw http://www.enduro-fenix.com 

 

 

Bericht: Rüdiger Wolfgruber
Fotos: Enduro-Austria + FB Fenix