Nach dem Kaiserwetter am Freitag dann das Erwachen am Samstag. Nicht vom Sonnenschein, sondern vom Regen. So um 4 Uhr morgens öffneten sich die Schleusen, und es schüttete wie aus Kübeln. Somit war vom Veranstalter schnelles Handeln gefragt. Die erste Option, Absage, kam fürn Hacki zum Glück nicht in Frage. Deshalb wurde schnellstens an Option 2 gearbeitet. Umbau....

 

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Hacki und sein Team rückten in den Frühen Morgenstunden aus um die Strecke den Bedingungen anzupassen. Dazu wurde der Steilhang hinterm Haus rausgenommen, die leichte Spur war bei diesen Bedingungen schwer genug. Der Steilhang blieb aber offen. Also wer es versuchen wollte konnte sein Moped gerne den Hang raufschmeißen. Wortwörtlich... Checkpoint 2, das Bachbett, musste leider komplett weichen. Die Drainage, welche extra für das Rennen angelegt wurde, war mit den Regenmassen hoffnungslos überfordert. Checkpoint 3, der Jägersteig wurde ebenfalls rausgenommen, jedoch wurde kurzerhand ein neues Element eingebaut. Der vierte Checkpoint konnte bleiben wie er war, runter geht’s immer.

Und das alles vor neun Uhr, denn da stand schon die Qualifikation für die neu angereisten Fahrer am Programm. Qualibestzeiten gab’s zwar keine mehr, aber um die Runde kennenzulernen reichte es alle mal. Um 10 wurde dann nach den Qualiergebnis aufgestellt, die Fahrerbesprechung wurde durchgeführt und so um 10:45 gings dann los. Es galt 4 Etappen und 4 Sonderprüfungen in den üblichen 5 Stunden zu bewältigen.

 

 

Es waren zwar 300 Starter gemeldet, doch durch das Wetter ließen sich nur 230 blicken. War vielleicht auch gut so, denn vor allem der erste Checkpoint hatte es in sich. Nicht vergessen, da wo heute alle kämpften, das war gestern im Trockenen die leichte Spur. Die Ersten nach dem Start zeigten noch wie es geht. Arsch zurück und Gas wide-open, eh ganz easy. Doch irgendwann blieb der Erste hängen, und dann war‘s vorbei mit lustig. Steiler Weg + Steine + Schlamm war doch für so manchen zu viel. Es wurde geflext, geschoben, gezogen und vor allem geflucht. Enduro vom Feinsten, so soll‘s sein. Wer nicht warten wollte, konnte natürlich auch den originalen Steilhang in Angriff nehmen. Ob’s wer bis nach ganz oben geschafft hat wurde uns nicht überliefert. Wenn ja, dann Gratulation.

 

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Dadurch, dass es bereits am Anfang der Runde staute, war der Rest sehr angenehm zu fahren. Trotz Umleitungen und durchnässtem Boden machte die Runde riesen Spaß. Der Veranstalter hat wirklich das Beste aus der Situation herausgeholt. Das Wetter muss man halt hinnehmen wie es ist.
Das wichtigste am Samstag sind natürlich die Sonderprüfungen. Auf der Etappe kann man es ja noch ruhig angehen lassen, doch dort geht es um jede Sekunde. Die Streckenführung war ähnlich wie im letzten Jahr. Rauf auf den Berg hinten wieder runter eine Runde um die Crossbahn und zurück. Selektiv, aber gut zu fahren. Leider entwickelte sich eine Stelle ein wenig zur Lotterie. Bei einer von Haus aus „schwierigen“ Stelle waren am Ende nur mehr Wurzeln übrig. Alleine zwar kein Problem, aber wenn bereits wer quer drinnen steckte wurde es schwierig, wenn 2 drinnen steckten, dann war’s vorbei. Aber ist halt so. Hinterher gescheit reden ist immer einfach... Der Rest war breit genug zum Überholen und wie oben schon erwähnt, das Wetter kann man sich nicht aussuchen.

Relativ unbeeindruckt von den Bedingungen waren mal wieder unsere Freunde aus Tirol. Vier der ersten Fünf kann man zwar kaum verstehen, aber Motorrad fahren können sie :-) Vor der Championatsrunde am Ende des Rennens war es zwar noch knapp, schlussendlich hat aber das Urgestein Rudi Pöschl vom Enduro Team Tirol deutlich vor Martin Ortner gewonnen. Bei ihm wurde der Lichtschalter seiner KTM locker und klemmte zwischen Griff und Kupplung. Bis er das Übel fand und beseitigte vergingen kostbare Sekunden und er hatte noch Glück im Unglück, denn nur eine Sekunde hinter ihm der drittplatzierte und bester nicht Tiroler, Patrik Käfer-Schlager.

Vierter wurde Christian Resinger und als Fünfter komplettierte Alesandro Pirpamer das Podium.

 

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Die Ergebnisse der restlichen Klassen bitte auf www.endurocup.at  nachschlagen.
Alles in allem war es wieder ein tolles Rennwochenende, denn seien wir mal ehrlich, an welche Rennen erinnern wir uns am längsten? Genau, an die, wo wir gekämpft haben. Das ist Enduro.

Danke an Hacki und sein Team, ihr habt großartige Arbeit geleistet.

Mit dem ÖEC geht’s am 4-5 August beim Mountain Enduro in Rohr am Gebirge weiter. 300 Hecktar jungfräuliches Gelände warten auf euch. Bis dann.

Link: ÖEC Hackstockgraben Endurocross Tag1:

 

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Bericht: Enduro-Austria, Anton Edlinger
Fotos: ÖEC und Enduro Team Tirol, Video: Martin Szilagyi