Im vorigen Jahr war der Freitag noch so ein bisschen das Anhängsel vor dem Rennen. Aber nicht mehr im Jahr 2017. Die ÖEC-Crew hat sich zusammengesetzt und ein tolles Programm für den Freitag erdacht. Es beginnt noch recht konservativ mit dem Training. Die Strecke steht immer noch den ganzen Nachmittag zum Training zur Verfügung. Eine ca. 6 km lange Endurorunde mit allen Raffinessen bestückt um das Enduroherz höher schlagen zu lassen. Im Gegensatz zu den letzten Jahren wurde heuer jedoch verkehrt gefahren. Vor allem auf den drei schweren Elementen spielte sich so manches Drama ab...

 

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Das erste schwere Stück war eine felsige Auffahrt. Richtig schön mit 2 Bäumen begrenzt damit sich keiner vorbeischleichen konnte. Am Anfang zwar noch recht leicht zu schaffen wurde es mit jedem Fahrer etwas schwieriger. Vor allem die „Flexer“, also die, die hängenbleiben und dann versuchen mit 2 Minuten Vollgas wieder weiterzukommen haben immer größere Stufen in den Hang reingegraben. Es kam dann auch nicht selten vor, dass ein Motorrad ohne Fahrer daherflog... Der „Stein“ hinterm Haus dürfte schon den meisten bekannt sein. Theoretisch wäre es heuer gar nicht mal so schwer gewesen. Es hat nämlich schon lange nicht mehr geregnet, aber damit sich niemand beschwert, hat da Toml kurzerhand das Jauchenfass gefüllt und den Hang etwas bewässert.

 

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Man konnte bei so manchem Fahrer die pure Freude unterm Helm erkennen. Steil, steinig und jetzt auch verdammt rutschig. Weiter ging es über Wurzeln, Schrägfahrten, Wiesen und Wegerln bis wieder die 2 Hirschen den Weg wiesen. Leicht für die Crosser, schwer für die Enduros. Der 3. Checkpoint startete mit einer kleinen Mutprobe. Es galt ein kleines Bacherl zu überspringen. Es war zwar nur gut ein Meter, aber ohne Absprung und ohne Landezone. Da ging am Anfang dann wirklich die Post ab. Sicherheitshalber wurde dann aber eine kleine Rampe gebaut, damit sich nicht noch wer ernsthaft verletzt. War auch gut so. Weiter gings dann den Bach runter und am Ende noch ein paar Auffahrten. Alles in allem ein Traum von Endurorunde. Alles drinnen, viel Abwechslung, was zum Kämpfen und was zum Angasen. Gibt’s nicht oft in Österreich. Endurocup eben.

 

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So um halb drei wurde dann die Sonderprüfung für die Einführungsrunde geöffnet. Jeder konnte eine Besichtigungsrunde absolvieren bevor es dann um die Startaufstellung ging. Am besten kam der Osttiroler Martin Ortner zurecht. Er hat Lars Enöckl auf Rang 2 verwiesen. Man muss aber dazusagen, dass Lars sehr spät gekommen ist und keine Einführungsrunde absolviert hatte.

Das Highlight am Freitag startete um 18 Uhr. Das Enduro-Cross Guttaring. 30 mutige Fahrer nahmen die Herausforderung an und kämpften im KO-Modus um die Plätze. Es galt eine kurze Runde gespickt mit Hindernissen zu meistern. Vor allem das Reifenbecken trennte die Spreu vom Weizen. Am meisten gekämpft hat der Veranstalter selbst. Die ganze Woche schon etwas krank, ließ er es sich nicht nehmen, das Rennen selbst zu kommentieren. Fast ohne Stimme feuerte er die Fahrer an, erzählte Geschichten und brachte das Publikum zum Kochen. Toml du bist a Wahnsinn!

 

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Gewonnen hat schließlich Scharl Robert aus Deutschland. 2. nach grandioser Aufholjagt wurde Lars Enöckl. Er hat zwar lange geführt, aber nach einem Sturz blieb für Martin Ortner nur mehr der 3. Platz übrig.

Also an alle, fürs nächste ÖEC-Rennen unbedingt den Freitag miteinplanen. Es zahlt sich aus.

 

Link: http://www.endurocup.at/ 

Link: ÖEC Guttaring – Rennbericht Tag 2 Hauptrennen!

 

 

Bericht: Enduro-Austria, A.E., Fotos: Enduro-Austria