Ferdinand Kreidl berichtet über die Rally Albania: "Tolles Gelände. Sintflutartige Regenfälle und damit verbunden tiefe Auswaschungen, Schlamm und spektakuläre Flussdurchfahrten. So mancher Motorradfahrer hat sein Gerät in den reißenden Flüssen „verloren“- Aber der Reihe nach...

 

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Anreise per Achse mit dem Transporter von Rallye4You, über 20h aber durchaus bequem – damit haben ich mir die blöde Flughafenanreise, die Herumsitzerei und die ganze Durchcheckerei erspart.

Die Organisation der Albania-Rally ist „außergewöhnlich“. Teilweise sehr schlechtes Roadbook – in der Beilage als Beispiel das Bild 179. Tatsächlich geht es geradeaus, das Roadbook schickt einen aber nach links. Diese Abzweigung endet auf der Terrasse einer albanischen Familie inklusive Pferdeparkplatz. Sowohl die Großmutter als auch das Pferd haben ab dem zehnten Besucher verständlicher Weise „durchgedreht“. Eine schnelle Flucht war nicht möglich, da es sich dabei um einen Singletrial handelte und mein Rallymotorrad die Wendigkeit eines Tankschiffs hat.

Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass das Roadbook nur eine Empfehlung ist und keine klare Anweisung.

 

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Eine neue Erfahrung war auch, dass eine Sonderprüfung abgebrochen werden musste, da kein Fahrer der Top 20 den Weg gefunden hat und es danach zu sehr chaotisch und gefährlich wurde. Alle sind kreuz und quer gefahren und das im Rennspeed. Im Falle eines Crashes sind 2 x 60 km/h eben doch 120 km/h = Schmerzen.

Wir haben es aber mit Humor genommen, einen kleinen Song für den Veranstalter komponiert und auch bei der Siegerehrung vorgetragen:

1.Fahrer: „Where to go?“

2.Fahrer: „I dont know!“

3.Fahrer: „go-go-go“

In Kombination aus „sehr phantasievollem“ Roadbook und einer fragwürdigen medizinischen Versorgung kann ich diese Rally nicht für Einsteiger empfehlen. Für Diejenigen, die das Abenteuer suchen, ist die Rally Albania auf jeden Fall eine Herausforderung.

Von der Strecke her anspruchsvoll und in Kombination mit Sonderprüfungen um die 150km, auch als Vorbereitung für eine WM-Rally geeignet.

Ergebnis über 600ccm / Einzylinder (in Klammer Summe der Sonderprüfungszeiten)

1. Ferdinand Kreidl, AUT (15:48:29 )

2. Jerome Batty, FR (20:17:53)

3. Zbynek Olmer, CZ (23:20:39)

Der Support von Rallye4You war wieder mal perfekt – Hannes Lukas und Chris Klauscher sind die Ruhe in Person und lösen jedes technische Problem „just in time“.

Für die Serres – Rally von 26. August bis 4. September sucht Hannes Lukas noch einen versierten Motorradmechaniker – wer Lust und Zeit hat hat holt sich den Kontakt auf www.rallye4you.at

 

Photos by Actiongraphers | http://www.fb.com/actiongraphers

Quelle: Keep in touch! - Kreidl