Wie man vom ersten KOTH 2013 bereits wusste, gibt es im nassen Wald nur wenige Reifen, die funktionieren. Leider hatte keiner einen montiert. Tja, was es nicht alles so gibt. Staubtrocken wars am Tag davor. So ein leichter Regenschauer macht die Strecke nur griffig, haben viele gesagt. Besser einen FIM Reifen montieren für mehr Seitenhalt. Jaja, es war ein Griff ins Klo. Aber mal der Reihe nach...

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Der Prolog: Diesmal fand die Qualifikation wieder in Ghioroc statt. Die Veranstalter gaben sich einige Mühe und haben eine Top Prologstrecke hingezaubert. Für österreichische Verhältnisse war sie auf der schweren Seite. Eigentlich ein Rodeo X. Doppelsprünge sind Standard. Reifen und Baumstämme aller Größenordnungen in üppiger Anzahl vorhanden. Mittlerweile können das fast alle der angemeldeten Fahrer relativ problemlos fahren.

Bei den Profis ging es richtig extrem zur Sache. Unglaublich wie zB Wade Young seine Maschine über die Hindernisse prügelt. Gewonnen hat doch der smarte Fahrstil von WM-Pilot Mario Roman vor Ben Hemingway und Wade Young. Von den Österreichern schaffte es nur Lars Enöckl unter die Top Ten.

Die Hobby Wertung ging an den Bulgaren Teodor Kabachiev. Bester Österreicher war Willi Stocker vom E.A.R.T. Anschließend gab es ein Superfinale mit den besten 20 Fahrern. Statt einer Runde vom Prolog waren jetzt 6 Runden zu fahren. Nach hartem Fight konnte sich Wade Young knapp vor Mario Roman und Ben Hemingway durchsetzten. Einziger und bester Österreicher war Lars Enöckl mit einem beachtlichen 5. Platz.

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Tag 1: Das Rennen wurde nach der Prologreihung im 10 Sekundenabstand gestartet. Zu Beginn war es ein ganz normales Endurorennen, was sich ab der Einfahrt in den Wald dann doch etwas verändert hat. In der Nacht vor dem Rennen hatte es kurz geregnet und in die Gräben bzw. Auffahrten waren sehr Nass. Außerdem hatten alle Top Rider die falsche Reifenwahl getroffen. Nachdem der Wald am Vortag extrem trocken war, war man der Meinung, dass so ein kurzer Regenschauer keine große Auswirkung auf die Strecke hat. Ein Irrtum, wie sich nachher herausstellte.

Jedenfalls war es auf der Profistrecke so, dass einige Auffahrten nicht mehr zu schaffen waren. Die Ersten sind scheinbar noch überall rauf gefahren. Danach waren die Spuren unfahrbar. Die restlichen Fahrer suchten sich im Nahbereich alternativen zur Auffahrt. Das war dann einigermaßen zu schaffen und in manchen Fällen wurden Strafzeiten vergeben, wenn man zu weit von der Strecke abwich. In der Endwertung schienen die Strafzeiten nicht mehr auf. Etwas undurchsichtig, selbst für die beteiligten Fahrer. Die Tageswertung ging an Martin Volny aus Polen.
Die Spur der Hobbyfahrer war einigermaßen fahrbar. Einige Auffahrten waren nur im Zickzack-Stil möglich. Gewonnen hat Zdenek Cyprian. Das Rennen war immerhin so schwer, dass nur ca. die Hälfte der Fahrer im Ziel angekommen sind.

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Der Sonntag brachte dann wieder eine fahrbarere Strecke mit einem Rundstreckenrennen, das größtenteils im Bachbett stattfand. Für die Hobbys gab es 3 Runden zu absolvieren. Die Pro Rider hatten ein paar spezielle Passagen mehr und 5 Runden. Im Ergebnis hat sich aber nicht mehr allzu viel verändert.

Die Gesamtwertung in der Pro Klasse holte sich Mario Roman vor Wade Young und Martin Volny. Bester Österreicher wurde Philipp Bertl als 11.
Die Hobbyklasse sicherte sich wie in den letzten Jahren Zdenek Zyprian. Bester Österreicher wurde Rüdiger Wolfgruber vom E.A.R.T. als 6.
Insgesamt waren in beiden Klassen nur 5 von insgesamt 33 Österreicher im Ziel!

Interview mit dem besten Österreicher Philipp Bertl:

„Nach dem 5. Platz vom letzten Jahr habe ich mir diesmal etwas mehr erhofft, obwohl das Starterfeld dieses Jahr noch hochklassiger war. Leider hat mich das Pech etwas verfolgt und schon beim Prolog verlor ich einiges an Zeit durch eine Kollision mit einem anderen Fahrer.

Am 2. Tag wäre einiges möglich gewesen. Leider habe auch ich die Bedingungen unterschätzt und nicht auf den Schlammreifen gewechselt. Die Pro-Lines waren auch für mich nicht mehr alle fahrbar. Stellenweise war es sogar so, dass nur 2 Spuren auf den Auffahrten zu sehen waren. Der Rest hat dann andere Linien gewählt. Insgesamt ist der 10. Tagesrang direkt hinter Ben Hemingway aber kein Ergebnis, mit dem man unzufrieden sein kann.

Der 3. Tag brachte überhaupt kein Glück. Nach einer starken ersten Runde erwischte ich in einem Graben eine so tiefe Spur, dass mein Motorrad feststeckte und der Schlamm seinen Weg bis in den Luftfilterkasten fand. Damit war das Rennen vorbei. Insgesamt bin ich mit dem 11. Rang in der Gesamtwertung aber zufrieden, wenn man bedenkt, wer da alles mitgefahren ist."

Resümee:
Das KOTH ist sicher eines der Einsteiger - Hard Enduros. Wenn die Strecke trocken bleibt, dann ist es sogar eher leicht. Wenn nicht, dann geht die Post ab.
Zur Veranstaltung muss man noch sagen, dass die Organisation jedes Jahr besser wird. So zum Beispiel kam heuer keiner mehr auf Ideen, wie zB. eine Gebühr für das Campen im Fahrerlager einzuheben. Undurchsichtig bleibt jedoch der Zeitplan oder die Wertung. Bis zur Endergebnisliste hat auch keiner gewusst, dass die Wertung nicht nach Zeit, sondern nach der Platzierung geht. Im Reglement steht das anders. Wie auch immer. Alles in allem ist das Rennen doch fair und es gab verdiente Sieger.
Das Gelände ist wie in Rumänien üblich ein Traum für jeden Enduristen.

Link: www.heca.ro

Bericht: Enduro-Austria, R.W.
Fotos: Anton Anestiev, Robert Katai

 

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