Premiere bei der Enduro ÖM: erstmals hat ein 4-Runden-Sprint als Wertungstag gezählt: „Der Modus ist ganz ähnlich, wie bei den Sonderprüfungen der klassischen Endurobewerbe. Ich finde diese Neuerung gut", sagt Patrick Neisser, der am Samstag den ersten Sprint-Bewerb im Rahmen der Enduro ÖM gewonnen und sich die vollen Punkte für den Tagessieg geholt hat.

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Vier schnelle gezeitete Runden sind zum Tagesergebnis addiert worden. Neisser war auf seiner Kawasaki vier Mal der Schnellste, sein Sieg mit mehr als 40 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Florian Salbrechter (Sherco) mehr als deutlich. Dritter beim Sprint am Samstag wurde Michael Staufer (KTM), der zu diesem Zeitpunkt noch recht nachdenklich war: „Der dritte Platz an sich war ok. Ich konnte mir aber kaum erklären, wieso mir Patrick Neisser auf vier Runden fast eine Minute abgenommen hatte."

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Über Nacht scheint Staufer jedoch eine Erklärung gefunden zu haben. Denn beim als 5h-Rennen gestarteten Lauf am Sonntag sind die Rundenzeiten speziell in der ersten Rennstunde fast ident mit jenen des Sprintbewerbs gewesen. Staufer war von Anfang an da, wo die Musik spielt - und hat immer mehr den Takt vorgegeben: „Die Strecke hier in Ungarn ist mir sehr entgegen gekommen. Der Kurs war sehr flüssig zu fahren und das Rennen war extrem schnell", sagt Staufer, der im Ziel mehr als zweieinhalb Minuten Vorsprung auf Vortagessieger Neisser hatte. Der konnte nur zu Beginn mit Staufer Schritt halten: „Das Tempo war wahnsinnig hoch! Zu Beginn waren wir zu viert an der Spitze und die Führung hat fast jede Runde gewechselt. Das hat sich erst beruhigt, als die Überrundungen anfingen. Ich habe nach etwa einer Stunde ein wenig Tempo rausgenommen, weil ich mir die Kraft über die gesamte Distanz einteilen musste. Michael Staufer ist dann schrittweise weg gezogen."

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Das extrem hohe Tempo bei diesem ÖM-Lauf in Nagycenk hat auch den drittplatzierten Matthias Wibmer (Husqvarna) gelinde gesagt beeindruckt: „Vollgas von Anfang bis Ende! Ich bin noch nie ein derart schnelles Rennen gefahren." Die flüssige Streckenführung und die zu Beginn idealen Bodenverhältnisse haben es aber für die 2-Takt-Piloten schwieriger gemacht. Während die 4-Takt-Bikes ihren Durst mit zwei Tankstopps stillen konnten, mussten die stärksten 2-Takt-Piloten zumindest drei Mal nachtanken. In der Liga der derart gehandicapten hat Lars Enöckl (KTM) mit dem vierten Platz am Sonntag das Maximum herausgeholt.

Weil es leicht zu regnen begann, wurde dieser als 5h-Rennen gestartete ,Enduro Masters'-Lauf am Sonntag schon nach vier Stunden beendet. Beschwerden gab es deswegen keine, sagt Veranstalter Joe Lechner: „Normalerweise würde ich kein Enduro-Rennen beenden, weil es nieselt. Doch hier in Nagycenk weiß man, dass es speziell im MX-Teil gerade bei wenig Regen spiegelglatt wird. Wir wollten verhindern, dass eine ehrlich herausgefahrene Rangordnung durch eine Rutsch-Lotterie verzerrt wird."

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Die Top 5 des Sprintbewerbs am Samstag: 1. Patrick Neisser (Kawasaki), 2. Florian Salbrechter (Sherco), 3. Michael Staufer (KTM), 4. Thomas Hostinsky (Husqvarna), 5. Lars Enöckl (KTM)

Die Top 5 des 4h-Rennens am Sonntag: 1. Michael Staufer (KTM), 2. Patrick Neisser (Kawasaki), 3. Matthias Wibmer (Husqvarna), 4. Lars Enöckl (KTM), 5. Florian Salbrechter (Sherco)

Der nächste ÖM-Lauf findet am 28. Juni 2014 auf der Perchau in der Steiermark statt.

Bericht: C.Panny
Fotos: Bikercom, Nejedly

Links:
www.osk.or.at
www.enduro-trophy.at
www.auner.at
www.ktm.at
www.enduromasters.at
www.ig-gatsch.at
www.enduro-austria.at